Aus dem Abseits


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Aus dem Abseits

Autor Mel Young ist Mitbegründer der Straßenzeitung "Big Issue" in Schottland und Präsident des Internationalen Netzwerks der Straßenzeitungen (INSP). Für sein soziales Unternehmertum wurde er mehrfach ausgezeichnet.

Die Idee des Homeless World Cup wurde 2001 in einer Strandbar in Kapstadt im Anschluss an die Jahreskonferenz des INSP geboren. Als Antwort auf die Frage, wie die Verkäufer der Straßenzeitungen von der internationalen Dimension des Netzwerks profitieren könnten, wurde beschlossen, ein internationales Fußballturnier zu organisieren, denn Fußball ist eine universelle Sprache. Die erste Obdachlosen-WM wurde im April 2003 in Graz ausgetragen und war ein so großer Erfolg, dass die Organisatoren sie zu einem jährlich stattfindenden Event machten.

Das Buch schildert das gesamte Projekt mit Blick auf die Turniere 2003 in Graz und 2004 in Göteborg und ihre großartige Atmosphäre; die Philosophie, die dahinter steht; die Auswirkungen von Armut und Obdachlosigkeit weltweit und stellt vor allem die Spieler selbst vor, die von sozialen Außenseitern zu Helden werden. Einige von ihnen haben mittlerweile Verträge mit Fußball-Clubs geschlossen. Andere arbeiten an Drehbüchern über ihr Leben mit.

"Obdachlose brauchen Fußball aus denselben Gründen, aus denen auch jeder andere ihn braucht", ist eine der vielen Aussagen, die des Pudels Kern treffen. Mel Young und seine zahlreichen Mitstreiter können mit Recht stolz darauf sein, was ihr Engagement möglich machte und weiterhin macht. Der Homeless World Cup 2005 sollte ursprünglich in New York stattfinden, scheiterte jedoch auf Grund von bürokratischen Hürden seitens der US-Regierung.
Innerhalb von nur sechs Monaten wurde der HWC 2005 in Edinburgh organisiert und im Sommer durchgeführt. Nach dem Ausrichter Österreich 2003 den Pokal im eigenen Land gewann, holten sich die Italiener 2004 und 2005 den Cup. Die nächste Obdachlosen-WM findet 2006 in Südafrika statt.


Anhand von einigen Zahlen belegt Young die individuellen Erfolge des Projekts für viele Spieler:
Von 204 teilnehmenden Spielern hatten nach der WM
 - 38% (78 Spieler) einen Job
 - 46% (95 Spieler) eine verbesserte Wohnsituation
 - 34 % (70 Spieler) einen Bildungsweg eingeschlagen
 - 27% (56 Spieler) ein Drogenproblem angegangen

Im Anhang finden sich - wie bei vielen Fußballbüchern üblich - der statistische Teil mit Tabellen, Ergebnissen und natürlich allen Kadern der teilnehmenden Nationen.
Absolut empfehlenswert!

 
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