Motto-Fahrten:
Europa in Uerdingen, Schwarz-Weiß-Blaue St.
Pauli-Fans in Lüneburg, Huren und Zuhälter in
München, Musical-Besucher in Zwickau oder Rocker in
Osnabrück...
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Auswärtsfahrten sind toll. Ob im Bus oder in der Bahn: Meist
ist das Ergebnis zweitrangig und der Weg das Ziel. Anfang der 1990er
rollten die ersten Sonderzüge mit St. Pauli-Fans durch die Republik
und hinterließen Angst und Schrecken oder einfach nur Erstaunen und
Verwunderung. Das Motto der jeweiligen Fahrt entstand meist im
Fanladen oder am Tresen unserer damaligen Fankneipe "Zum Letzten
Pfennig". Und das nicht selten nach dem Genuss alkoholischer
Getränke und anderer Substanzen...
Von Lappen, HSV-Fans und Sangria in
Griechenland...
Ein absolutes Highlight fand im Mai 1999 statt: Am
Tag der "Europawahlen" ging es per Sonderzug nach
Uerdingen. Das Motto lautete folgerichtig dann auch
"Europa" und so wurde jedem Fanclub eine Nation
zugelost. Neben Franzosen, Italienern und Griechen
gab es (ganz p.c.) auch die Abteilung "ethnische
Minderheiten". In filigraner Feinarbeit schmückten
unzählige Helfer frühmorgens die Abteile mit den
jeweiligen Landesfarben.
Dass die Skinheads ausgerechnet England und die
Karo-Family Irland zugelost bekamen, war übrigens
kein Beschiss! Ich war bei der Auslosung im Fanladen
dabei und es verlief alles regelkonform ;-))
Die Skinheads mussten sich ja kaum verkleiden, aber
der "Union-Jack" prangte unübersehbar in jedem
Abteil. Die Mitglieder der Karo-Family traten
selbstredend allesamt als IRA-Kämpfer auf. Mit
paramiltärisch-anmutenden Klamotten und
Wasserpistolen bewaffnet, ließen sie - auch durch
den stetigen Whiskey-Genuss befeuert- keinerlei
Zweifel an ihrer Motivation aufkommen...
Da beide Fanclubs allerdings in benachbarten
Abteilen untergegracht waren, kam es folgerichtig zu
bürgerkriegsähnlichen Zuständen auf den Gängen. Auch
Überfälle auf Abteile blieben nicht aus. Vereinzelt
kam es sogar zu kurzfristigen Geiselnahmen, auf
Hungerstreiks wurde jedoch verzichtet...
Traditionell durchstreife ich bei Auswärtstouren
einmal den kompletten Zug, um zu sehen, wer denn
alles dabei ist. Diesmal war es besonders. Gleich
neben meiner irischen Familie befand sich das Abteil
der Italiener. Als erstes kreuzte Julius Caesar
meinen Weg, gefolgt von einigen Gladiatoren und
Pizzabäckern, sowie wallend-weißgewandten Römern.
Natürlich durften auch Mitglieder der Mafia (alle in
feinsten schwarzen Anzügen, mit weißen Hemd und
schmalen schwarzem Schlips, samt Hut und deutlicher
Ausbeulung unter dem Jackett!) nicht fehlen und
selbstredend floß Rotwein und Grappa in Strömen. Der
Papst segnete nebenbei seine Schäfchen...
Im nächsten Zugabschnitt gab es ebenfalls Rotwein.
Dazu reichlich Käse, Weintrauben und Baquette. Man
ahnt es bereits: Wir sind in Frankreich angekommen.
Auch Asterix und Obelix waren an Bord, - von Idefix
jedoch keine Spur.
Bei den Hellennen servierte man ebenfalls roten
Traubensaft, dazu selbstverständlich Ouzo. Alle paar
Minuten ertönte deren Schlachtruf: "Gyros, Tzatziki
und dazu Salat"! Herrlich...
Weiter ging es in die Niederlande: Teils mit
Holz-Schuhen bekleidet und immer eine Tulpe aus
Amsterdam dabei sowie ein Stück Gouda in der Hand,
wirkte diese Gruppe äußerst entspannt, - um nicht zu
sagen: stark bekifft ;-))
Bei den Polen und Russen konnte kurz hinter den
Elbbrücken kaum noch einer gerade stehen. Das
Wodka-Frühstück hatte den meisten schon ordentlich
zugesetzt. Da nützen auch die Gurken wenig...
In Spanien gab es interne Konflikte: Die Basken
gaben sich dem Kalimoxo hin und verhinderten brutale
Stierkämpfe (einer hatte sich tatsächlich Hörner
aufgesetzt...!). Die Katalanen forderten bereits
damals die Unabhängigkeit und lieferten sich mit den
Madrelenen heftige Sangria-Schlachten. Unterstützung
erhielten sie ausgerechnet von den benachbarten
Griechen, aber wohl nur, weil denen der Wein
ausgegangen war...
Weiter ging es nach Skandinavien. Zunächst traf ich
auf eine stattliche Anzahl Wikinger, Biatlethen auf
Ski samt Gewehr auf dem Rücken und dann kreuzten
plötzlich Pipi Langstrumpf, Anika und Tom samt
Äffchen Herr Nilsson meinen Weg. Irgendeiner
versucht sich am Aufbau eines schwedischen
Möbelstücks und mit den benachbarten Dänen gab es
einen Hot-Dog- und Lakritz-Contest...
Dann wurde es knifflig: Ein Mensch mit Badelatschen
und Bademantel stand vor mir. "Wo ist den hier die
Sauna", fragte er mich. Okay, ich bin wohl in
Finnland, dachte ich mir. Aber dann begegnete ich
jemanden, der über und über mit Putzlappen an seiner
Kleidung übersät war. "Was bist du denn für einer?",
fragte ich. "Na", antwortete er, "ich bin ein Finne
aus Lappland"... Boah!
Plötzlich schrie jemand: "Scheiße, Rauten!".
Tatsächlich standen zwei Leutchen in HSV-Klamotten
im Gang. Kurz bevor sie unter dem Zug kielgeholt
wurden, erklärten beide, dass sie zu der Gruppe
"ethnische Minderheiten" gehören würden. Okay,
ließen wir gelten...
Als dann aber Adolf Hitler vor mir stand, wurde mir
kurzfristig doch etwas heiß. Dann aber sah ich, dass
er einen Galgen in der Hand trug und die Schlinge um
seinen Hals. "Mach nur weiter!", rief ich ihm zu.
Durch eine Gruppe von Sintis und Romas glitt ich in
den Paadie-Wagon. Dort bereiteten Heidi und der
Ziegen-Peter gerade das schweizer Nationalgericht
Käse-Fondue vor und ein paar Mädels und Jungs in
Trachtenklamotten aus dem benachbarten Österreich,
jodelten fröhlich vor sich hin. Plötzlich wurde es
laut: "We need beer! We need beer!", skandierten die
eintretenden Engländer. Doch im Nu schallte es aus
der irischen Gruppe: "We need Guiness! We need
Guiness!". Eine heftige Auseinandersetzung um die
besten Plätze am Tresen war die Folge, auch
Wasserpistolen- und Gewehre kamen zum Einsatz.
Die ungläubigen Gesichter der Uerdinger
Ordnungshüter, die uns am Bahnhof empfingen, waren
mehr als ein Foto wert. In Landes-Blöcken ging es
dann gen Stadion. Die Mafiosis trugen nun einen Sarg
auf den Schulter und schritten mit
ernsthaft-traurigen Gesichtern gemächlich dahin.
Kurz dahinter erklangen feurige Flamenco-Rhytmen der
Spanier, die sich mit wilden Techno-Klängen von DJ
Bobo mischten.
Im Stadion angekommen, musste die IRA zunächst ihre
Waffen neu laden. Als wir von der Toilette kamen,
stand dort plötzlich ein einsamer Uerdinger Hool. Er
wollte ein Match. Wir antworteten mit einer
ordentlichen Salve Wasser. Der Vollpfosten schnallte
so mal gar nichts und rief nach einem Ordner. Ein
Streifenhörnchen kam und er brüllte: "Die haben mich
nassgespritzt". Der Uniformierte meinte nur: "Nun
jammer nicht rum und nun raus hier aus dem Block".
Da es sommerlich warm war, feuerten wir ein paar
Salven in die Luft. Das gesamte europäische Volk war
glücklich über die Erfrischung, die es
niederregnete.
P.S.: Ob es auch eine deutsche Delegation gab,
entzieht sich meinen - am Ende der Fahrt - doch nur noch
rudimentären Erinnerungen...
FC-Roggä on tour - Rockergang wütet in
Osnabrück
Nachdem es längere Zeit keine Motto-Fahrten gegeben
hatte, saßen ein paar Menschen eines Tages in der
Frisör-Kneipe "Shebeen" am Paulinenplatz zusammen
und suchten fast schon krampfhaft nach einem
geeigneten Motto für eine Tour nach Osnabrück.
Irgendwann brüllte Alex: "Rocker!". Alle waren
begeistert und somit begannen die Planungen.
Über den Fanladen wurde zunächst ein weiterer Bus
geordert, dann folgte die mündliche und schriftliche
Bekanntmachung dieses Vorhabens. Schnell sagten
etliche St. Paulianer zu und Swen entwarf ein
schönes Logo. Schließlich mussten die Kutten ja eine
einheitliche Einheit dokumentieren. Ein paar Abende
vor der Tour, wurden die Patches in klein und groß
produziert.
An einem grauen Sonntagmorgen trafen sich
letztendlich gut 30 Rocker am alten Clubheim. Der
angeforderte Bus hatte deutlich Verspätung und so
machten es sich die Raufgesellen mit
Langhaar-Perücken, Kutten und Nietengürteln in der
Mixedzone gemütlich. Die Wartezeit zog sich ins
Unerträgliche und wo gehobelt wird, fallen Späne.
Als der Bus dann doch endlich eintraf, sah es in der
Mixedzone aus, wie nach einem Wacken-Festival.
(Putz-Fee Siggi bekam ein paar Tage später von
Rocker-Roger einen stattlichen Blumenstrauß und eine
fette Entschuldigung für den Saustall überreicht!).
Warum auch immer, prangte auf meiner Kutte der
Schriftzug "Präsi" und mit Route-66-Kopftuch
geleitete ich meine Gang in den Bus. Nachdem etliche
Mitfahrer schon ihren Unmut über die Verspätung
kundtaten und gerechnet wurde, ob wir überhaupt
pünktlich an der Bremer Brücke in Osnabrück ankommen
würden, ergriff der Fahrer das Mikrofon: "Ich
verwette meinen Arsch darauf, dass wir zum Anpfiff
da sind". Kurz hinter Harburg wollte dies ein
szene-bekannter Pop-und Schlagersänger nicht glauben
und bat um einen Halt zum Aussteigen. Wie er es ohne
Geld nach Hamburg zurück geschafft hat, entzieht
sich meiner Kenntnis...
Eine extra zusammengestellte Kassette (!), dröhnte
echte Rocker-Mucke durch den Bus und schon bald
konnte man vor lauter Rauchschwaden von der Rückbank
nicht mehr bis zum Fahrer sehen. Der hielt eisern
Kurs und brachte die Reisegruppe endlich auf die
Autobahn.
Kurz vor Bremen ging es auf den Rasthof
Grundbergsee. Pinkelpause und Getränkevorrat
aufstocken. Auch ein paar Chopper standen auf dem
Parkplatz und die dazugehörigen Jungs in
Lederklamotten samt Kutten standen breitbeinig neben
ihren Maschinen.
Als sie unsere Gruppe wahrnahmen, blickten sie
zunächst etwas grimmig, dann aber erschall lautes
Gelächter und Ärger blieb aus!
Kurz vor Osnabrück plötzlich eine Durchsage des
Fahrers: "Bitte umgehend das Rauchen einstellen. Auf
dem nächsten Parkplatz erwartet uns die Polizei und
geleitet uns zum Stadion". Die Ordnungsmacht hatte
wohl Wind davon bekommen, dass sich eine gefährlich
wirkende und sicherlich schwer bewaffnete Gruppe
Rocker auf dem Weg nach Osnabrück befand...
Tatsächlich warteten zwei Streifenwagen auf unseren
Bus. Einer fuhr dann mit Blaulicht vorneweg, der
andere hinterher. Und fünf Minuten vor Anpfiff
stoppte das Gefährt direkt am VIP-Eingang (wie es
sich für Rocker gehört!) des Stadions.
Schnell die Tickets gelöst und rein in die Kurve.
Zunächst großes Gelächter, doch wir spielten unsere
Rollen wohl ganz gut, jedenfalls eroberten wir als
Gruppe unseren Platz mit einigen Drohgebärden ;-))
Das Spiel war natürlich zweitrangig. Ian Joy
kassierte ganz fürh die Rote Karte und die
Kiezkicker verloren am Ende 1:3.
Über die Rückfahrt decken wir mal den berühmten
Mantel des Schweigens... Der Busfahrer versicherte
mir aber am Ende, dass er mit uns "sehr viel Spaß"
und "die Tour seines Lebens" hatte...
Kleider machen Leute, oder: Unerkannt ins
Stadion
Auswärtsfahrten in Deutschlands Osten waren in den
1990er nicht selten mit reichlich Stress verbunden.
Ob in Rostock oder Dresden: Als Zecken hatten wir
dort nicht immer einen leichten Stand. Zusätzlich
rissen unsere Kicker bei den Ost-Clubs meist nicht
wirklich was.
"We ever lost in Deutschland-Ost", schrieb ich einst
in dem Buch "St.
Pauli ist die einzige Möglichkeit".
Um mal nicht gleich als Zecke erkannt zu werden,
ließen wir dann die schwarze Bomberjacke mit dem
"St. Pauli-Fans gegen Rechts"-Aufnäher im Schrank
und tauschten auch die Krempel-Jeans samt
Springerstiefel gegen Anzug und Halbschuhe bzw. das
"Kleine Schwarze".
So trafen sich dann gut 50 feinstgekleidete St.
Paulianer eines frühen Morgens am Millerntor, um in
einem Bus gen Zwickau zu fahren. Die Jungs alle echt
schick und die Mädels ... (nu muss ich vorsichtig
sein... -ach, was soll's...) alle richtig sexy!
Selbst der Busfahrer traute seinen Augen nicht und
meinte: "Hmm, ich dachte, ich soll Fußballfans nach
Zwickau fahren und keine Musical-Besucher". Der
erste "Outfit-Test" war somit erfolgreich bestanden!
Wie auf Auswärtsfahrten üblich, wurden auf der Tour
reichlich Getränke konsumiert. Doch diesmal floß
kaum Dosenbier (und wenn, dann gesittet aus dem
Glas), denn es gab neben elegantem Fingerfood
(Shrimps-Schnitten und Parma-Schinken auf
Honigmelone etc) natürlich Sekt, Wein und
Champagner. Auch die Musik war anders als sonst:
Statt Punk & Ska gab es Klassik auf die Ohren...
Kurzum: Wir ließen es uns auf der mehrstündigen Tour
richtig gut gehen. Man kann auch sagen: Richtig
dekadent!
Als wir auf den Parkplatz des FSV-Stadions fuhren,
lümmelten in einer Ecke schon eine Gruppe
Erlebnisorientierter, die nach braun-weißen Opfern
Ausschau hielten. Unsere Busbesatzung schlenderte
elegant an denen vorbei zu den niedlichen
Kassenhäuschen. Auch die Ordner behandelten uns mit
gebührendem Respekt und zwei extra abgestellte
Grün-Jacken begleitete uns zu unseren
(selbstverständlich!) SITZplätzen ;-))
In der Halbzeitpause ging es in den VIP-Bereich, wo
unsere kulinarische Odysee ihre Fortsetzung fand.
Die kleinen Häppchen mundeten bestens, dazu gab es
"Rotkäppchen"-Sekt, von dem ich aber die Finger
ließ. Leise ertönte festlich-anmutende Musik und ich
legte mit meiner Schwester Ines eine feine Sohle
aufs Parkett... samt Ausrutscher (Scheiß-glatte
Halbschuh-Sohlen!).
Huren, Luden und Matrosen in München
Es konnten fast die gleichen Klamotten aus dem
Kleiderschrank gezogen werden, wie bei der
Zwickau-Fahrt. Zumindest bei den Mädels. Diesmal
allerdings noch eine Nummer "schärfer"...
Das Motto hieß "St. Pauli-Klischee" und so tummelten
sich in aller Frühe Huren in Strapse, Luden mit
Schulterpolstern und Brusthaar-Imitaten und dicken
Goldketten, sowie Matrosen aller Art vor dem
Clubheim. Auch ein waschechter Kapitän war dabei,
zudem Wassenträger Hummel samt Zitronen-Jette und
ein Hans-Albers-Verschnitt. Clubheim-Brigitte hatte
es einfach: Sie musste sich nicht verkleiden...
Einfach ein herrlich verrücktes Bild! Klischee hoch
zehn!
Der erste Eklat ließ nicht lange auf sich warten:
Bei einem Zwischenstopp irgendwo auf der A7, wurde
eine unserer Frauen doch tatsächlich von einem
Autofahrer gefragt, was "es" denn bei ihr kosten
würde... Sein Super-Sprint-Start kostete ihn
bestimmt ein paar Liter des eben getankten Benzins,
aber immerhin nicht sein Leben. Besser war's für ihn
auf alle Fälle...
Kurz hinter Würzburg dann ein eher unfreiwilliger
Stopp. Zwar riefen einige Mitfahrer seit geraumer
Zeit immer wieder "Pineklpause! Pinkelpause!", doch
seit eben genauso langer Zeit folgte uns bereits ein
gar unauffälliger weißer VW-Passat. Knapp vor einem
Parkplatz überholte uns die Zivilstreife und
geleitete uns auf eben diesen.
"Personenkontrolle" hieß es lapidar. Einige der
Businsassen hätten sich "verdächtig und anzüglich"
verhalten. Tja, wir lebten das Klischee eben voll
aus. Kurz darauf durften wir unsere Reise aber
fortsetzen.
Auch in München angekommen, sorgte unser Auftritt
für einige Verwirrung bei Polizei und Ordnern. Einer
Frau sollte zunächst der Eintritt ins Stadion
verwehrt werden, da ihre (wirklich) sehr
hochhackigen Schuhe "gefährlich wären". Sie zog sie
kurzerhand aus und wollte barfuß mit den
Stöckeldingern in der Hand passieren. "Nicht mit
diesen Schuhen, damit könnte Sie ja werfen und
Menschen verletzen". Sie gab die gefährlichen Treter
beim Ordner ab und ging weiter. Der nächste Ordner
meinte: "Barfuß kommen Sie hier nicht rein. Das ist
unhygienisch". ... ohne Worte... Also zurück, Schuhe
abgeholt und zum nächsten Eingang. Dann war sie drin
;-))
Verwirrung bei der Polizei:
Schwarz-Weiß-Blaue St. Pauli-Fans
Marinus Bester hat nie einen Hehl aus sein Liebe zu
den Volkspark-Sportlern gemacht. Doch zum echten
Profi hat es für ihn beim HSV nicht wirklich
gereicht. Den absoluten Hammer leistete sich der
Unsympat allerdings bei einem Spiel unserer Amateure
an der Schanze gegen den Lüneburger SK, wo
Schlechter (also Bester) zu der Zeit kickte. Nach
dem er doch tatsächlich die Kugel im Netz
untergebracht hatte, rannte er jubelnd auf die Fans
in Braun und Weiß zu, zog sein Trikot hoch und
präsentierte das Logo des HSV. Ihr wisst schon; das
auf die Spitze gekippte Quadrat...
Natürlich erntete er ein paar Sprüche für diese
selten dämliche Aktion, doch spannend wurde es erst
nach dem Abpfiff: Der kleine Marinus wollte sich
nach dem Umziehen vor der Kabine doch tatsächlich
mit einigen Zecken anlegen. Nach einem Wortgefecht
der untersten Schublade seinerseits, war es jemanden
zuviel: Kurz und dennoch (hoffentlich!) schmerzvoll
bekam er einen körperlichen Verweis... Unter
Polizeischutz wurde er schließlich aus der
Schanzen-Arena geführt.
Zum Rückspiel in Lüneburg ließen wir uns etwas
besonderes einfallen: Alle sollten in den Farben der
Volkspark-Kicker per Zug anreisen. Etliche Leute
kamen dem Aufruf nach. Manche begnügten sich mit
einem (vielleicht mal "erbeuteten"?)
schwarz-weiß-blauen Schal, andere nähten aus
HSV-Bettwäsche (wo auch immer die her kam...)
Kleider, Shirts und Hosen. Herrlich!
Nun kam es so, dass einige bei der Aktion
mitmachten, andere wollten nicht in diesen Farben
rumlaufen. Wie auch immer, so traf sich ein
buntgemischter Haufen morgens am Hauptbahnhof.
Gemeinsam ging es (teils Arm in Arm) nach dem
Ticketkauf vom Reisezentrum gen Bahnsteig und das
sorgte bei den Bullen für reichlich Verwirrungen:
Liefen da doch tatsächlich St. Pauli- und HSV-Fans
gemeinsam friedlich nebeneinander her...
Als wir in Lüneburg ankamen, hatte die Hamburger
Polizei ihre niedersächsischen Kollegen wohl noch
nicht von der Aktion in Kenntnis gesetzt. Jedenfalls
schauten sie reichlich bedröppelt drein, als ihnen
auf dem Bahnsteig "Rauten" und Zecken entgegen
kamen...
Es folgte ein halbwegs lustiger Fußmarsch am
Stadtrand entlang. Auf sandigen Heidewegen quer
durch den Wald bis zum Sportplatz des LSK. Dort dann
abermals Verwirrungen, - diesmal bei den Ordnern.
"Sie hier rein, Sie in den anderen Block, bitte",
versuchten sie unsere Gruppe zu sprengen. Klappte
natürlich nicht und so kam es zu einem kleinen Sturm
in unseren Block hinein.
Das Spiel endete übrigens 2:2 und das Wichtigste:
Marinus hat kein Tor erzielt ;-))
to be continued... |
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