125 Jahre hsv - Das Jubiläumsbuch


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125 Jahre hsv - Das Jubliläumsbuch

Gast-Review:
 

Mein Kumpel Hossa fragte mich, ob ich nicht mal eine Review über ein Sportbuch schreiben möchte. Klar, warum nicht, sagte ich. Und was drückt der Heini mir alten St. Pauli Zecke in die Hand: "125 Jahre HSV – Das Jubiläumsbuch"...

Okay, das ist eine Herausforderung.

Kurz mal zu mir, damit der gemeine Leser weiß wer hier rumlabert. Ich bin 45 Jahre alt und ich muss ja zugeben, dass ich in meinen ersten Teenagerjahren, von 1979 bis 1982 regelmäßig zum HSV gegangen bin, in die Westkurve, bis mir da dann einiges gewaltig auf den Zeiger ging (mein allererstes Spiel im Volksparkstadion liegt sogar noch länger zurück, Papi nahm mich 1977 zum Spiel HSV gegen Liverpool mit). Danach bin ich nur noch ab und zu in die Ostkurve, wenn ein interessanter Gegner wie Bayern, Werder oder Dortmund auflief. Seit 1987 bin ich 100% braun-weiß und daran wird sich auch garantiert nix mehr ändern.

Und nun soll ich was über das Jubiläumsbuch von Aktivist Eidelstedt schreiben. Na gut, hören wir auf zu lästern, nehmen mal die braun-weiße Brille ab und schlagen das Buch auf. Als erstes habe ich das Werk von der ersten bis zur letzten Seite einfach nur durchgeblättert und war schon mal von der Aufmachung sehr beeindruckt. Sehr viele schöne Bilder kann der Leser dort bewundern, besonders die aus den 50er und 60er Jahren.

Ungefähr zwei Drittel des Buches habe ich mir dann auch durchgelesen. Aber fangen wir doch mal mit dem Meckern an. Seite 134 bis 138, der Bericht über die Deutsche Meisterschaft von 1960, da hat sich der Autor aber gewaltig mit den Jahreszahlen verhauen. Das war aber auch das Einzige was wirklich negativ war.

Insgesamt ist diese Ausgabe unglaublich gelungen. Sehr übersichtlich, aber trotzdem abwechslungsreich. Über jeden wichtigen Spieler und Trainer gibt es ein kleines Porträt. Von Aogo bis Zebec.

Sehr gelungen auch die Aufarbeitung der Nazizeit, da wurde vieles auf dem Tisch gelegt. 67 Schicksale von jüdischen HSV-Mitgliedern sind dort ebenso abgedruckt, wie die Machenschaften von einigen richtig rechten Schergen.

Jede Abteilung des HSV bekommt dort eine Erwähnung, nicht nur die klassischen Sportarten neben dem Fußball wie Handball, Basketball, Schwimmen usw, sondern auch die Herzsport-Abteilung, der Rollstuhlsport, der Sport für Kinder und Exoten wie die Cricket Abteilung.

Sehr lesenswert auch die Seiten über die Familien Seeler und Dörfel.

Schmunzeln musste ich über die 4 Seiten, wo alle Rotsünder des HSV seit 1919 aufgeführt sind, angefangen mit einem gewissen Karl Schneider und enden tut die Statistik mit der 56-Meter-Anlauf-Grätsche von Paolo Guerreo. Auch hier der Eindruck, dass die Autoren nichts ausgelassen haben.

Tolles Buch, für jeden Fan des Rautenvereins sicherlich ein Muss, aber auch der allgemeine Sport- und Fußballfan wird daran seine Freude haben.

Und nun muss ich erstmal ganz viele St. Pauli-Bücher lesen, damit ich das alles wieder aus der Birne kriege. ;-)
Walk on, Orsen

 
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