LELE VS. EGI & FRIENDS


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18.05.2011: Lele vs Egi & Friends: In Hamburg sacht man "Tschüß"

Es mögen gut und gerne 75.000 Fans gewesen sein, die sich das Abschiedsspiel von Marcel Lechner und Florian Eger nicht entgehen lassen wollten und wie eine braun-weiße Wand die Traversen in der altehrwürdigen Adolf-Jäger-Arena erscheinen ließen. Einziger Wermutstropfen: Die gigantische Pyro-.Show beim Einlauf der Gladiatoren wird sicherlich noch eine Platzsperre nach sich ziehen. Schlimm, diese Chaoten! Und noch etwas muss kritisch bemerkt werden, denn wie kann es sein, dass Minderjährige zu nachtschlafender Zeit von den unverantwortlichen Eltern sogar zur Kinderarbeit - und das zwischen den Pfosten – angestiftet werden? Dies muss sich nicht nur Nachwuchskoordinator Claus Teister fragen lassen.

Doch dann wurde es Ernst: Beide Teams schenkten sich nichts, alle Akteure zeigten vollen Einsatz und Kampfeswillen. Kein Zentimeter des Rasens blieb unbeackert. Zudem zeigten die Weltstars um Marvin Mazingu-Dinzey und Michel Braun teilweise spielerische Leckerbissen. Der Wechsel von Ralf Gunesch zu Real Madrid, der neben zahlreichen Übersteigern auch etliche brasilianisch anmutende Kabinettstückchen präsentierte, scheint nur noch Formsache. Auch wenn weitere Welt-Vereine wie zum Beispiel SV Inter Segeberg und der FC Hintertupfing 08 bereits ihr Interesse bekundeten, wird es das 20-jährige Sturmtalent wohl zum italienischen Meister und Pokalsieger ziehen.

Zahlreiche rassige, aber auch hitzige Duelle waren zu bestaunen. Ein Highlight war sicherlich, als Paddy Pliquett gegen Bene Borger zum Elfmeter antrat und mit seinem Hammer aus neun Metern das Netz demolierte.

Unter lauten „Hier gewinnt nur einer – St. Pauli und sonst keiner“-Rufen trugen beide Teams ihre teils hochklassigen Angriffe vor. Zwangsläufig fielen die ersten von sieben bis zwölf Treffern. FIFA-Schiedsrichter Vollmer verlor zwar teilweise etwas die Übersicht, was sicherlich daran lag, dass Team Lele alle mit der gleichen Rückennummer (2) aufliefen. Auch übersah er einige kleinere und größere Foulspiele, was aber dem Spielfluss zugute kam. Dennoch hätte der Polizei-Würge-Griff von Halbstürmer Boll in einem Zweikampf mit Rot geahndet werden müssen, ebenso hätte Mazingu-Dinzey nach seiner Attacke gegen den Unparteiischen frühzeitig zum Duschen geschickt werden müssen.

Mittelfeldmotor Schulle erkannte als Erster, dass Vollmer mit zunehmender Spieldauer hoffnungslos überfordert war und erlöste den Referee per Trikottausch. Der Ersatz-Schiri ließ sich dann auch nicht lange lumpen und zog bei den nächsten Unsportlichkeiten die nötigen Karten. Da die beiden Hauptdarsteller nicht mit einer Auswechslung gedemütigt werden sollten, verwies er Lele und kurz darauf auch Egi mit glatt Rot des Feldes. Und da zeigte es sich dann, dass die meisten Zuschauer absolut keine Ahnung von Fußball hatten, denn unter lautem Jubel und frenetischen standing ovations wurden die beiden Übeltäter verabschiedet. Wie kann man nach solch brutalen Fouls nur „You’ll never walk alone“ anstimmen?

Insgesamt gesehen gelang den Organisatoren aber ein Spektakel auf höchstem sportlichen Niveau, welches an diesem geschichtsträchtigen Ort ja nur selten zu bewundern ist und von dem die Dabeigewesenen sicherlich noch ihren Enkel erzählen werden. ;-))


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