1907 - 1945
Von den Anfängen der Fußlümmelei und der Gründung des FC
St. Pauli
Die
Vorgeschichte des FC
"Die Geschichte des FC St. Pauli von 1910 beginnt nicht, wie der Name
vermuten lässt, im Jahre 1910, sondern mindestens drei Jahre früher.
Seine Ursprünge sind untrennbar verbunden mit der des Hamburg - St.
Pauli Turnvereins von 1862, der übrigens heute noch existiert. Dort
wurde bereits ab 1907 gegen den Ball getreten, allerdings noch nicht im
Rahmen eines geregelten Spielbetriebs.
Erst 1910 traten die Kicker des Klubs dem Norddeutschen Fußball-Verband
bei, 1911 bestritten sie die ersten Punktspiele, und 1924 trennten sie
sich schließlich vom Turnverein und gründeten den FC St. Pauli", so
recherchierte René Martens für sein 1997 erschienenes Buch "You’ll Never
Walk Alone".
Die ersten
Schritte in Braun-Weiß
An einem feuchtfröhlichen Abend fanden sich in der Kneipe "August
Tenne" einige Fußball begeisterte Mitglieder der Spiel- und
Sportabteilung, die 1899 von Franz Reese im Anschluss an das Turnfest
auf dem Heiligengeistfeld gegründet worden war, zusammen und
beschlossen, eine eigene Sparte für ihren Sport ins Leben zurufen.
1907 wurden dann
die ersten Spiele gegen Teams des Schwimmvereins Aegir ausgetragen und
auch die ersten finanziellen Probleme tauchten auf: "1908 stand zum
Beispiel ein Minus von 79 Mark zu Buche", weiß Martens zu berichten.
1909 setzte
Amandus Vierth die Farben der einheitlichen Spielkleidung durch, die bis
heute Bestand haben: Braun und Weiß waren fortan auch die offiziellen
Vereinsfarben. 1919 stieg der St. Pauli TV erstmals in die damalige
höchste Spielklasse auf, doch auch gleich wieder ab. In den 20er Jahren
erlebten die Kicker eine wahre Berg- und Talfahrt, oder wie Martens
schreibt: "Die Jahre im Fahrstuhl".
Erst 1930 gelang
der Aufstieg mit Spielern wie Giza, Klages, Wolf, Stamer, Salz, Wrede,
Wulf, Kracht, Borgwardt und Schmidt. 1931 qualifizierte sich St. Pauli
erstmals für die Spiele um die Norddeutsche Meisterschaft, doch
scheiterte man im Achtelfinale an Phoenix Lübeck, ausgerechnet auf dem
Platz des HSV am Rothenbaum. 1933 stiegen die braun-weißen Kicker erneut
ab, denn man konnte sich nicht für die neu gegründete Gauliga Nordmark
qualifizieren. 1936 der Wiederaufstieg in die erste Liga, mit dem
Kriegsbeginn wieder einmal der Abstieg. In den Kriegsjahren pendelte der
FC St. Pauli ständig zwischen der Gauliga Nordmark und der Gauliga
Hamburg.
1945 - 1963
Nachkriegszeit und Wiederaufbau
Der Krieg war vorbei, doch mit dem Wiederaufbau sollte es noch etwas
dauern, - jedenfalls was die zerstörten Gebäude betraf. Karl Miller
allerdings brachte den Wiederaufbau in Sachen Fußball wesentlich
schneller voran.
Mit der fast schon
legendären Schlachterei seiner Eltern in der unweit des Millerntors
gelegenen Wexstraße und den dort bereitstehenden Fleischvorräten,
lockte Miller nach dem Krieg zahlreiche Spitzenfußballer zum FC St.
Pauli. Vornehmlich kamen Spieler wie u. a. Heinz Hempel, Heinz
Köpping oder auch Walter Dzur die Elbe aus Dresden hinauf um fortan
in Braun und Weiß zu kicken. Eine ganz kurze Zeit spielte sogar der
spätere Nationaltrainer Helmut Schön für den FC.
Zunächst musste
der Verein seine Heimspiele auf gegnerischen oder neutralen Plätzen
austragen, denn das Stadion war komplett zerstört, überhaupt hatte
der gesamte Stadtteil St. Pauli reichlich Schaden genommen. Im
ersten Nachkriegsjahr errichteten Mitglieder des FC St. Pauli eine
neue Spielstätte auf dem Heiligengeistfeld, direkt gegenüber der
alten Feuerwache, welches am 17.November 1946 mit einem Spiel gegen
den FC Schalke 04 eingeweiht wurde. Lange führte der FC in der
damaligen Stadtliga und sah schon wie der sichere Meister aus, doch
wurde man am letzten Spieltag doch noch vom Hamburger SV überholt.
Doch bereits in
der folgenden Saison 1946/47 trumpften die Kiezkicker groß auf: „Man
fühlte sich beinahe nach Brasilien versetzt, wenn die St.
Pauli-Truppe Ball und Gegner laufen ließ“, heißt es im Jahrbuch zum
75. Vereinsjubiläum. Am Ende dieser Spielzeit stand man dann endlich
vor den Rothosen und feierte die Stadtmeisterschaft.
In der ersten
Oberligasaison 1947/48 verlor der FC nur drei Spiele in der
Meisterschaftsserie und unterlag erst im Halbfinale um die Deutsche
Meisterschaft gegen den 1.FC Nürnberg. In der Folgesaison kam der FC
„nur“ bis ins Viertelfinale. Bis zur Spielzeit 1953/54 musste man
stets mit einem Platz hinter dem HSV vorlieb nehmen, dann aber wurde
Hannover 96 Meister der Oberliga-Nord, der FC belegte den zweiten
Rang, der HSV rangierte erst auf dem 11. Platz. In den folgenden
Jahren stritten St. Pauli und Altona 93 meist um die Plätze hinter
den Rothosen.
Zwischen 1955 und
1958 stemmten sich die Kicker vom Millerntor in jeder der drei
Spielzeiten ständig gegen einen drohenden Abstieg. Viele Kicker der
Wunder-Elf wechselten zu anderen Vereinen oder hängten die
Fußballschuhe an den berühmten Nagel. Neue, junge Spieler waren
gekommen und wurden nun vom ehemaligen FC-Spieler Heinz Hempel
trainiert und mussten sich mit Platzierungen zwischen dem 9. und 13.
Tabellenrang zufrieden geben.
Nach nur 14 Jahren
musste das 1946 errichtete Stadion der Internationalen
Gartenausstellung weichen und so wurde 1960 mit dem Bau des heutigen
Stadions begonnen. Doch erst in der Rückrunde der Saison 1961/62
trug St. Pauli dort auch seine Heimspiele aus.
Fast elf Jahre war
Hempel als Trainer am Millerntor tätig, bevor ihn Präsident Wilhelm
Koch 1962 entließ. Seine Nachfolger Otto Westphal, Otto Coors und
Kurt Krause blieben jeweils nur ein, bzw. zwei (Krause) Jahre am
Millerntor, sodass Hempel im Herbst 1968 noch einmal das Zepter bis
zum Saisonende übernahm. Als nach der Saison 1962/63 dann die
Bundesliga eingeführt wurde, verweigerte der DFB dem FC St. Pauli
die Teilnahme an der neuen höchsten deutschen Spielklasse und so
starteten die Kiezkicker in der Regionalliga-Nord, wo sogleich die
Meisterschaft eingefahren wurde.
1963 - 1974
Elf Jahre in der Regionalliga
In zehn Jahren nahm der FC St. Pauli sechs Mal an den
Aufstiegsrunden zur neu geschaffenen Bundesliga teil. Mit dem
Aufstieg in den "bezahlten Fußball" hat es allerdings erst geklappt,
als der DFB einen neuen Unterbau einführte: Die 2.Bundesliga. Im
Weltmeisterschaftjahr 1974 stiegen die Braun-Weißen gemeinsam mit
Eintracht Braunschweig auf.
Elf Jahre diente
die fünfgleisige Regionalliga als zweithöchste Spielklasse unterhalb
der 1963 geschaffenen Bundesliga. Mit einem 4:1-Sieg über den VfL
Wolfsburg wurde am 10.November 1963 das "neue" Stadion am Millerntor
zum zweiten Mal eingeweiht. Unter dem neuen Trainer Otto Westphal
sicherte sich der FC St. Pauli gleich in der ersten Saison den
Meistertitel der Nord-Staffel, im Folgejahr reichte es hinter
Holstein Kiel nur zum 2.Platz, um in der dritten Spielzeit 1965/66
wiederum als Meister Göttingen 05 und die Kieler hinter sich zu
lassen.
In den Spielzeiten
von 1966 bis 1969 erreichte man zunächst den fünften Rang und
verbesserte sich in folgenden Jahren stets um einen Platz in der
Abschlusstabelle. Unter Trainer Erwin "Ata" Türk begann im Sommer
1968 der Umbruch. Ältere Spieler wie Ingo Porges beendeten ihre
Karriere, neue junge Spieler kamen ans Millerntor. Auch in der
folgenden Saison stießen weitere junge Talente dazu. Alfred Hußner
(19 Jahre), Horst Wohlers (20) oder auch Herbert Liedtke (18)
wuchsen umgehend zu den Stützen des Teams.
Ein interner
"Skandal" überschattete jedoch den Saisonauftakt: Bereits Ende Juli
schied die Türk-Elf im DFB-Pokal gegen das eigene Amateurteam aus.
Peter Darsow erzielte den einzigen Treffer der Partie, gegen deren
Wertung die Liga-Mannschaft sogar Protest einlegte. Angeblich seien
drei Amateur-Kicker nicht spielberechtigt gewesen.
Dennoch spielte
der FC St. Pauli eine klasse Saison, erreichte am Ende 1969/70
allerdings einen doch enttäuschenden 4.Platz. In den darauffolgenden
Spielzeiten nahmen die Braun-Weißen dreimal nacheinander an der
Aufstiegsrunde teil, doch musste man 70/71 Neunkirchen und
Düsseldorf den Vortritt lassen. 1971/72 schaffte der FC den 1.Platz,
schloss die Aufstiegsrunde allerdings hinter RWE und Kickers
Offenbach ab. Auch 1972/73 gelang erneut die Meisterschaft, doch
scheiterte man ebenso erneut in der Aufstiegsrunde; Fortuna Köln
gelang der Sprung in die 2.Bundesliga.
1973/74 wurde die
Millerntor-Elf hinter Braunschweig Zweiter und qualifizierte sich
für die neu gegründete 2.Bundesliga Nord. In 36 Begegnungen trafen
die Kiezkicker 113 mal in Schwarze – bis Heute der absolute
Vereinsrekord! Dazu trugen Kantersiege gegen Phoenix Lübeck und
Heide (je 8:0) und Bremerhaven (9:0) ebenso bei wie Franz Gerber,
der in 31 Partien 33 Treffer erzielte und vor der ersten
Zweitliga-Saison zum Wuppertaler SV wechselte.
1974 - 1979
Aufstieg, Klassenerhalt, Aufstieg, Abstieg, Lizenzentzug...
Nach elf
Jahren Regionalliga ging es 1974 endlich in den
"bezahlten" Fußball, 1977 gelang sogar der Aufstieg
in die Bundesliga. Es folgte der direkte
Wiederabstieg und nur ein Jahr später der
Lizenzentzug.
1974/75
Kurz vor Beginn der Fußballweltmeisterschaft 1974 im
eigenen Land, schaffte der FC St. Pauli gemeinsam
mit Eintracht Braunschweig den Aufstieg aus der
Regionalliga Nord.
Drei Tage vor Weihnachten wurde der VfL Wolfsburg am
Millerntor mit 10:2 abgefertigt, - dem höchsten
Heimsieg der Vereinsgeschichte in einem Pflichtspiel
nach 1945. Als Aufsteiger schloss der FC St. Pauli
die Saison 74/75 überraschend als Tabellendritter
hinter Meister Hannover 96 und Uerdingen ab, fast
hätte es zum Durchmarsch gereicht.
1975/76
Wieder einmal bewahrheitete sich das Sprichwort,
dass das Zweite Jahr immer das schwerste ist, denn
nur mit Mühe und Not wurde in der folgenden
Spielzeit der Abstieg verhindert. Am Ende der Saison
1975/76 stand der FC auf einem unbefriedigenden
14.Tabellenplatz in der 20 Teams umfassenden 2.Liga,
doch war das wichtigste Vereinsziel erreicht: Der
Klassenerhalt.
Vereine wie Spandauer SV, DJK Gütersloh, Wacker 04
Berlin oder auch die SpVgg Erkenschwick hießen die
damaligen Gegner, die man in der Tabelle hinter sich
ließ. Zwar hatte die Millerntor-Elf mit 70 Toren
annähernd so viele Treffer erzielt, wie die
Mannschaften im oberen Tabellendrittel, nur hatte
sie dabei leider auch 82 Gegentreffer kassiert. Zu
den Aufsteigern zählten damals zwei Borussen-Teams;
TeBe Berlin und die Dortmunder, die sich in den
Relegationsspielen gegen den 1FC Nürnberg
durchsetzten.
1976/77
Nachdem Uli Hoeneß im Sommer einen nicht gänzlich
unbedeutenden Elfmeter in den Belgrader Nachthimmel
bugsiert hatte, stand für die Millerntor-Elf die
dritte Zweit-Liga-Saison an und sie sollte großes
bringen: Den Meistertitel und den damit verbundenen
Aufstieg in die 1.Liga!
19 Siege, 16 Remis und nur drei Niederlagen standen
am Ende zu Buche. Doch ausschlaggebend für die
Platzierungen an der Spitze, war eine Serie von 27
(!) ungeschlagenen Spielen. Der Start verlief
allerdings nicht nach Maß: Einer 0:1-Niederlage in
Wuppertal folgten gleich vier Unentschieden, bevor
Anfang September Alemannia Aachen am Millerntor mit
3:1 bezwungen wurde. Fortan gewann die Elf von
Neu-Trainer Diethelm Ferner alle Heimspiele, bis zum
2.Weihnachtsfeiertag, als es (wieder einmal) gegen
Wuppertal ging. 2:2-Remis trennte man sich vom WSV.
Nur in Bielefeld und Herne verlor der FC in dieser
Saison und am 7.Mai 1977 schoss Niels Tune-Hansen
mit seinem 1:0-Siegtreffer beim SC Herford die
Kiezkicker zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte
in die Bundesliga.
1977/78
Die Erwartungen waren teilweise riesig bis absolut
irreal, und nach dem ersten Spiel gab es durch einen
3:1-Sieg über Werder Bremen (Tore 2x Demuth, Gerber)
weiteren Nährboden für alle Phantasten. Schnell
wurde die Ferner-Elf allerdings wieder auf den Boden
der Tatsachen geholt, denn der FC Bayern gab sich am
2.Spieltag beim 4:2 (Tune-Hansen, Gerber) keine
Blöße.
Zuhause unterlag man Braunschweig knapp (0:1) und in
Saarbrücken sogar mit 0:4, bevor gegen Schalke
immerhin ein Unentschieden (1:1, Neumann) geholt
wurde. Danach kam das absolute Saisonhighlight,
welches bis heute unvergessen ist: Am 3.September
gelang der legendäre 2:0-Auswärtserfolg beim HSV.
Franz Gerber und Wolfgang Kulka gingen mit ihren
Treffern in die braun-weiße Geschichte ein und ein
kleiner elfjähriger Steppke erklärte seinem Vater
anschließend: "Papa, nächste Woche geh‘ ich aber zu
den Braun-Weißen", was zu - bis heute nicht
ausräumbaren - erheblichen
innerfamiliärer Differenzen führte...
Eine Woche später vergeigte
man das Heimspiel gegen Dortmund auf geradezu
groteske Art und Weise: Lagen die Kiezkicker bereits
zur Pause 0:3 hinten, so markierte Erwin Kostedde
kurz nach dem Wiederbeginn innerhalb von 50 Sekunden
zwei weitere Treffer für die Schwarz-Gelben.
Neumann, Höfert und Kulka verkürzten noch auf 3:5,
bevor Vöge den Endstand herstellte.
Bei Gladbach verlor man knapp mit 1:2 (Gerber), am
9.Spieltag gelang durch einen "lupenreinen Hattrick"
von Franz Gerber ein glatter 3:0-Sieg. Zweimal Kulka
und Feilzer trafen bei der 3:4-Niederlage beim MSV
Duisburg, bevor es gegen 1860 wieder einen Sieg zu
bejubeln gab. Neumann, Gerber und zweimal Höfert
markierten die Treffer zum 4:1-Erfolg.
In den verbleibenden sechs
Partien der Hinrunde gab es nur einen Sieg (2:1
gegen Düsseldorf, Oswald, Sturz) und lediglich ein
1:1 (Gerber) gegen den VfL Bochum. Die Spiele gegen
Frankfurt, Kaiserslautern, Stuttgart und Köln gingen
allesamt verloren.
Die Rückrunde begann im
Dezember mit einer deutlichen 0:4-Niederlage in
Bremen, gegen die Bayern gelang immerhin ein
torloses Remis. Im Januar 1978 setzte es nur
Niederlagen: 0:2 in Braunschweig, 1:3 gegen
Saarbrücken, 1:4 bei Schalke und das Derby ging mit
2:3 an die Rautenträger. Im zweiten Monat des Jahres
reichte es zunächst für ein 1:1 in Dortmund
(Gerber), dann setzte sich die Negativserie fort:
Die Hertha revanchierte sich für die Hinspielpleite
mit einem deftigen 5:0-Sieg, gegen den MSV gab es
nur ein 2:2 (Demuth, Beverungen) und bei 1860 verlor
man mit 1:4 (Frosch).
In den verbleibenden sechs
Saisonspielen gab es neben dem tollen 5:3 über
Eintracht Frankfurt (Beverungen, 2x Sturz, Oswald
und Gerber waren die Torschützen), nur noch das 1:1
gegen den VfB Stuttgart, - die restlichen
Begegnungen waren nicht von Erfolg gekrönt. In
Kaiserslautern 1:2-Niederlage (Milardovic), 0:4 in
Bochum, und 1:3 bei Fortuna Düsseldorf. Mit der
0:5-Heimspielpleite gegen den Meister 1.FC Köln
endete das "Abenteuer Bundesliga" für die
Millerntor-Elf nach nur einer Saison.
1978/79
Nach dem Abstieg aus der Bundesliga erreichte der FC
St. Pauli am Ende der 2.Liga-Saison immerhin den
6.Tabellenplatz, dennoch mussten die Braun-Weißen
nach dem Lizenzentzug in der Amateur-Oberliga-Nord
antreten.
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1979 - 1988
Aus dem Jammertal zur Fahrstuhlmannschaft
Nach dem Lizenzentzug musste am Millerntor etwas
passieren. Zunächst traten Ernst Schacht und Max
Uhlig zurück, Wolfgang Kreikenbohm wurde Präsident,
Otto Paulick und Hans-Georg Rektor als Vize gewählt.
Der Neuaufbau konnte beginnen.
1979/80
Beim FC St. Pauli war zu der Zeit viel
Provisorium: Ein zusammen gewürfelter Haufen
aus A-Jugendlichen und Amateurkickern
bildete zunächst die Mannschaft, die von
Liga-Obmann Werner Prokopp trainiert wurde.
In klapprigen Kleinbussen, die von den
Spielern teils selbst gelenkt wurden, reiste
man zu Auswärtsspielen. Auch fianzierten
Fans öfters die Anreise, indem sie dafür
bezahlten, dass sie im "Mannschaftsbus"
mitfahren durften.
Im Herbst 1979 übergab Prokopp sein
Traineramt an Kuno Böge, der zuvor Holstein
Kiel in der 2.Liga gecoacht hatte. Etliche
Niederlagen ließen die Saison aber zu einer
Nerven aufreibenden werden, erst Mitte April
stand der Klassenerhalt fest. Der
überragende Neuzugang Uwe Mackensen sicherte
beim 4:2-Sieg über Salzgitter ein weiteres
Oberligajahr.
1980/81
Joachim Philpkowski wechselte von
Barmbek-Uhlenhorst ans Millerntor und schlug
als Stürmer auf der linken Außenbahn wie
eine Bombe ein. Neben Karp und Rietzke kam
Volker Ippig als dritter Torhüter dazu, der
im April mit der A-Jugend ein
Freundschaftsspiel am Millerntor austrug.
Gegner war die von Jupp Derwall trainierte
Nationalmannschaft.
Nach dem 10. Platz im Vorjahr sicherte man
sich nun die Meisterschaft mit 68:28 Toren
und 50:18 Punkten vor Werder Bremen. Doch
der Aufstieg blieb dem FC St. Pauli auf
Grund der Einführung der eingleisigen
2.Bundesliga verwehrt.
Immerhin erreichte das Millerntor-Team das
Finale um die Deutsche Amateurmeisterschaft.
Doch ging das Endspiel in Köln gegen die
Amateure des heimischen 1. FC mit 0:2
verloren.
1981/82
Mit den Zweitliga-Absteigern Holstein Kiel,
Göttingen 05, dem VFB Oldenburg sowie dem
OSV Hannover hatte St. Pauli harte
Konkurrenz bekommen. Trainer Böge verließ
den Verein nach der Winterpause und
Ersatz-Keeper Michael Lorkowski übernahm das
Traineramt. Mit ihm wurde der Club am
Saisonende Sechster.
1982/83
Ein erneuter Umbruch stand bevor. Ältere
Spieler wie Walter Frosch wechselten u.a. zu
Altona 93. Hinzu kamen junge Kicker wie
Stefan Studer und Michael Dahms. Um die
Routiniers Jens-Peter Box und Uwe Mackensen
baute Lorkowski ein neues Team auf, welches
im Laufe der nächsten Jahre für Furore
sorgen sollte.
Als Entschädigung für den entgangenen
Aufstieg als Oberligameister von 1981
spendierte der DFB eine Reise nach Afrika.
In deren Rahmen kickten die Braun-Weißen in
Kenia, Tansania und Somalia. Am Saisonende
erreichte das junge Überraschungsteam mit 12
Punkten Vorsprung souverän die
Meisterschaft, doch in der Aufstiegsrunde
wurde deutlich, das die jungen Hüpfer (das
Durchschnittsalter der Mannschaft betrug
22,3 Jahre) überfordert waren. So gingen
alle drei Auswärtspartien verloren. So stand
ein weiteres Jahr in der Oberliga Nord an.
1983/84
Daheim feierte der FC berauschende Siege.
Auswärts dagegen offenbarte man stets eine
unerklärliche Schwäche. Erst in der
Rückrunde gab es beim späteren Meister
Werder Bremen einen sensationellen
7:0-Erfolg. Als Tabellenzweiter nahm der FC
St. Pauli gemeinsam mit dem SV Lurup an der
anstehenden Aufstiegsrunde teil. Am Ende
stieg die Lorkowski-Elf in die 2.Liga auf.
1984/85
Nach einer peinlichen 1:5-Klatsche am
Millerntor stand der FC am 5.Spieltag auf
einem deprimierenden 18.Tabellenplatz. Nach
der 3:1-Pleite in Homburg ging es sogar auf
den vorletzten Rang der 20 Vereine
umfassenden Liga. So wurden Didi Demuth und
Peter Nogly kurzerhand ans Millerntor geholt
Beide trumpften in ihrem ersten Spiel
gemeinsam mit dem von Werder gekommenen
Matthias Ruländer groß auf, St. Pauli gewann
3:0 gegen Darmstadt 98. Fünf Tage zuvor
wählte die Mitgliederversammlung Heinz
Weisener als Vize ins Präsidium des FC St.
Pauli.
Kaum ein Spieltag verging, an dem die
Kiezkicker nicht im Tabellenkeller
dümpelten. Am Ende reichte es nicht. Ein
Punkt und zehn Treffer trennte die
Braun-Weißen vom rettenden 16.Platz. Der FC
St. Pauli musste nach nur einem Jahr wieder
in die Oberliga zurück.
1985/86
Nach dem Abstieg aus der 2.Liga blieben die
Fans dem Club treu. Der Schnitt von 4000
Zuschauer aus der abgelaufenen Saison wurde
beinahe gehalten. Die Mannschaft stand nach
der Hinrunde hinter Oldenburg ganz oben und
so blieb es auch bis kurz vor Schluss. Nach
einem 1:0-Erfolg über den alten Rivalen
Altona 93 übernahm der FC die Tabellenspitze
und wurde souverän Meister.
In der Aufstiegsrunde waren Vereine wie
Charlottenburg und Schöppingen keine
ernsthaften Gegner. Das vorletzte
Gruppenspiel gegen Rot-Weiß Essen brachte
die Vorentscheidung: Didi Demuth, Andre
Golke und Jürgen Gronau erzielten die
Treffer zum souveränen 3:0-Sieg. Als Sieger
der Nord-Gruppe war man zurück in der
2.Bundesliga.
1986/87
Michael Lorkowski wechselte zu Holstein
Kiel, sein Nachfolger hieß Willi Reimann –
bislang Trainer bei Altona 93. Bereits im
ersten Saisonspiel wurde beim 4:2-Sieg über
Meisterschaftsfovoriten Saarbrücken
deutlich, dass der Aufsteiger durchaus zu
bestehen wusste. Franz Gerber kehrte zum
zweiten Mal ans Millerntor zurück und wusste
trotz seiner 33 Jahre zu überzeugen.
In der ersten DFB-Pokalrunde siegte die
Reimann-Elf sensationell beim VfL Bochum mit
2:1. Nach dem Aus in der 3.Runde gegen den
Hamburger SV bewahrheitete sich der Spruch,
dass „die Mannschaft sich nun voll auf die
Liga konzentrieren kann“. Denn danach gab es
eine Serie von 12 ungeschlagenen Spielen. Am
Ende fand ein überraschender 3.Platz Eintrag
in die Fußballstatistik. Die Relegation
gegen den Drittletzten der 1.Liga Homburg,
ging dann aber leider verloren (1:3, 2:1),
sodass eine weitere Saison als Zweitligist
anstand. Allerdings wäre der Aufstieg mehr
als überraschend und vielleicht auch zu früh
gewesen.
1987/88
"Der 29.Mai 1988. Es ist
15.30 Uhr. Der entscheidende Tag. Die
entscheidende Minute. St. Pauli spielt in
Ulm die 38. und letzte Partie der Saison.
Einen Punkt brauchen die Schulte-Männer –
dann sind sie drin. Aber sie wollen zwei.
Wollen auf Nummer sicher gehen. Also stürmen
sie. So, wie es Helmut Schulte im Hotel
„Stern“ angesagt hatte: ‘Männer, nicht
verkriechen. Stürmt! Schießt! Habt Mut! Ich
weiß es – wir steigen auf!‘.
Also, 15.30 Uhr. Einer hat genau zugehört.
Dirk Zander. Jetzt um 15.30 Uhr, das ist
seine Minute. Andre Golke spielt ihn frei,
Zander jagt durchs Mittelfeld, sieht die
günstige Schussposition, sieht die Lücke.
Zieht aus 25 Metrn volley ab. Ein Schuss,
ein Strich – was für ein Tor! Im den oberen
Torwinkel schlägt der Ball ein – die Führung,
der Sieg, der Aufstieg!"
So beschreiben Uwe
Dulias und Michael Schickel in ihrem 1989
erschienen Buch "1:0 am
Millerntor – Der FC St. Pauli: Die Fans und
ihre Mannschaft", den zweiten Aufstieg
der Kiezkicker in die höchste deutsche
Spielklasse. Nach dem Abstieg 1978 und dem
späteren Lizenzentzug, all den Jahren
zwischen Ober- und Zweiter Liga mit den
vielen verlorenen Aufstiegsspielen, -
endlich hatte der Fußballgott ein Einsehen
und ließ die Jungs vom Millerntor wieder mit
den Großen spielen. Als Tabellenzweiter war
man gemeinsam mit den Stuttgarter Kickers
aufgestiegen und die Jubelorgien dauerten
mehrere Tage.
Mehr ist zu dieser
Saison eigentlich nicht zu sagen... Mitte
November 1988 hatte Coach Reimann den Kiez
verlassen und wechselte zum Lokalrivalen in
den Volkspark. Helmut Schulte, bislang
Co-Trainer übernahm den Job.
Bereits am vorletzten Spieltag war der
Aufstieg eigentlich schon in trockenen
Tüchern. Durch Treffer von Dirk Zander und
Hansi Bargfrede wurde Rot-Weiß Oberhausen
mit 2:0 besiegt. Nur ein Punkt im letzten
Spiel in Ulm und alles wäre
hundertprozentig! Diese Aussicht veranlasste
die St. Pauli-Fans zu einem Autokorso samt
Hupkonzert und etlichen vorgezogenen
improvisierten Aufstiegsfeierlichkeiten in
diversen Kneipen rund ums Millerntor. Der
Rest ist Geschichte.
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1988
- 1991
Drei glorreiche Jahre
Doch in der 1.Liga angekommen, spürte
die Schulte-Elf gleich im ersten Spiel
den etwas raueren Wind der Eliteklasse.
0:1 im ersten Spiel vor heimisches
Publikum gegen den 1.FC Nürnberg. Eine
Woche später der erste Punkt beim 0:0 in
Bochum, im zweiten Heimspiel gelingt der
erste Sieg – 2:0 (Tore: Flad, Kocian)
über Eintracht Frankfurt. "Wir haben für
unseren Präsidenten Otto Paulick
gespielt!", gibt das Team anschließend
einstimmig zu Protokoll. Paulick war in
den Wochen zuvor vom Vize Hellmut
Johannsen schwer beschuldigt worden:
"Unsolide Haushaltsführung", hieß der
Hauptvorwurf. Und: Der Verein wäre zu
weit überschuldet.
Die 1:3-Pleite (Tor: Steubing) beim KSC
stecken Gronau, Zander, Golke und Co.
prima weg, lassen Zuhause einen 2:1-Sieg
(Golke, Gronau) über den VfB Stuttgart
folgen und trotzen dem HSV im
Volksparkstadion ein 1:1-Unentschieden
(Kocian) ab.
Es folgen mit dem 1:1 gegen
Kaiserslautern (Duve), 2:2 in Leverkusen
(Steubing, Ottens), 0:0 bei Werder und
1:1 gegen Gladbach (Gronau) vier Remis,
bevor Dortmund am Millerntor mit 1:0
(Golke) besiegt wird.
Erneut gibt es eine kleine Serie von
Unentschieden: Zunächst das beinahe
unglückliche 2:2 in Hannover (Bargfrede,
Gronau), dann das bemerkenswerte 0:0
gegen die großen Bayern, bevor es bei
den Stuttgarter Kickers 2:2 endet (Olck,
Gronau).
Nach einem 2:1 (Bockenfeld - Eigentor,
Wenzel) über Waldhof Mannheim, setzt es
beim 0:1 gegen den 1.FC Köln die zweite
Saisonniederlage. Mit dem 0:0 bei Bayer
Uerdingen holt sich die Millerntor-Elf
nach der Hinrunde den 10.Tabellenplatz.
In der Rückrunde wechselten sich Licht
und Schatten regelmäßig ab, Spiele gegen
Gegner, die man in der Hinrunde
geschlagen hatte, verlor man – und
umgekehrt. Doch zunächst begann es wie
es anfing – mit einer Niederlage gegen
Nürnberg (Tore im Frankenstadion: Golke,
Flad, Brunner- Eigentor). 3:2 führte man
zur Pause, um dann noch 3:5
unterzugehen.
1:0 (Zander) daheim gegen Bochum, 1:1
(Flad) in Frankfurt. Dann wieder ein
1:0-Sieg (Zander) am Millerntor gegen
den KSC, bevor man beim VfB Stuttgart
mit 1:2 (Golke) unterlag. Mit demselben
Ergebnis verlor die Millerntor-Elf ihr
"Heim"spiel gegen den HSV (Tor: Wenzel),
auch in Lautern vergeigten die
Schulte-Mannen, bevor im Heimspiel gegen
Leverkusen endlich wieder ein 2:0-Sieg
(Zander, Dahms) bejubelt werden konnte.
Erneut nur Remis gegen Gladbach (2:2,
Golke, Wenzel), und eine 1:3-Heimpleite
(Flad) gegen Werder, anschließend zwei
Unentschieden in Dortmund (0:0) und
gegen Hannover (1:1, Zander). Danach
ging es ins Münchner Olympiastadion, doch
die Bayern siegten 2:1 (Duve).
Zuhause wurden die Kickers aus Stuttgart
knapp aber verdient mit 1:0 (Zander)
geschlagen, bevor es in Mannheim (1:2,
Zander) und Köln (2:4, Golke, Großkopf)
zwei Niederlagen setzte.
Am letzten Spieltag gab man vor über
16.000 Zuschauern noch einmal alles und
bedankte sich bei den Fans mit einem
tollen 5:1 über Uerdingen für die
Unterstützung. Dreimal war Andre Golke
erfolgreich, Jens Duve und Dirk Zander
besorgten die weiteren Treffer und so
stand der FC St. Pauli auf dem
10.Tabellenplatz (die beste Platzierung
bislang), - die Stuttgarter Kickers
stiegen direkt wieder ab. Auf die
Kiezkicker wartete eine weitere Saison
in der 1.Liga, und diese sollte es
ebenso in sich haben, wie die
abgelaufene Spielzeit...
1989/90 – Das zweite
Jahr ist immer das schwerste
Zweimal unterlag man den Bayern,
zweimal gab es gegen den HSV ein
torloses Remis und es gab die (bis dato) höchste
Saisonniederlage aller Zeiten – 0:7 am
letzten Spieltag bei Fortuna Düsseldorf,
gleichzeitig das Abschiedsspiel für
Rüdiger "Sonny" Wenzel.
Mit drei Niederlagen und drei Remis
startete man in diese Spielzeit, bevor
es am 8.Spieltag den ersten Sieg gab:
1:0-Sieg bei Waldhof Mannheim.
Höhepunkte waren sicherlich die Siege
über Dortmund und Gladbach (jeweils 2:1)
und Bayer Leverkusen, das sogar mit 3:0
nach Hause geschickt wurde.
Am Saisonende stand der 13.Rang zu Buche
und man ließ Uerdingen, Gladbach und
Bochum hinter sich, absteigen mussten
Mannheim und Homburg.
1990/91 – Sieg bei
Bayern und Tränen auf Schalke
Auch wenn am Ende der Abstieg
besiegelt war, - diese Spielzeit bleibt
den St. Paulianern schon allein auf
Grund der Spiele gegen die Bayern
sicherlich auf ewig unvergessen. Am
ersten Spieltag siegten die Kiezkicker
bei der Berliner Hertha mit 2:1 und
bereits am 2.Spieltag trotze man den
Bayern nach großem Spiel am Millerntor
ein 0:0 ab.
Am 2.März 1991 war es dann soweit: In
der 43.Minute schickte Ivo Knoflicek
seinen Mannschaftskollegen Ralf "Colt"
Sievers auf die Reise, dieser tankte
sich durch die Münchner
Defensivabteilung und ließ bei seinem
trockenen Torschuss Bayern-Keeper
Raimond Aumann nicht den Hauch einer
Chance – ein historischer Sieg!
Nur sechs Siege, dazu 13 Niederlagen und
15 Remis, - das reichte am Ende nur für
Platz 16 und dies bedeutete, dass man in
die Relegation musste. Gegner dort waren
ausgerechnet die Stuttgarter Kickers.
Nach einem mageren 1:1 am Millerntor
begleiteten eine Woche später über 3000
Fans den FC St. Pauli ins Schwabenland.
Abermals konnte keines der beiden Teams
den Aufstieg klar machen, erneut trennte
man sich 1:1 unentschieden.
Schätzungsweise 15.000 St. Pauli-Fans
erlebten dann beim Entscheidungsspiel
auf Schalke einen tränenreichen Abschied
aus der Bundesliga. Beinahe wäre nach
der 1:3-Pleite Hochwasseralarm in
Gelsenkirchen ausgelöst worden...
Gemeinsam mit Uerdingen und Hertha BSC
ging es nach drei Jahren zurück ins
Unterhaus des Fußballs. Doch bereits auf
der Rückfahrt wurden die ersten Pläne
für einen Sonderzug nach Meppen
geschmiedet...
|
1991 - 2000
Einmal Hölle und zurück
1991/92 – Wiederaufstieg weit
verfehlt
"Wir sind nicht der Hecht im
Karpfenteich, sondern die Piranhas.
Wir fressen alles auf", erklärte St.
Paulis Manager Herbert Liedtke vor
der Saison, doch die Kiezkicker
sollten öfters gefressen werden.
Nach der politischen
Wiedervereinigung wurde auch
Fußball-Deutschland reformiert. Die
Zweite Liga war in Nord- und
Südgruppe geteilt, jeweils zwölf
Teams spielten in der Vorrunde
zunächst eine sechsköpfige Auf- bzw
Abstiegsrunde aus. In der
Nordstaffel war mit Stahl
Brandenburg nur ein ehemaliger
Ostverein dabei, neben den
Kiezkickern mit Hertha und Uerdingen
aber auch alle drei
Bundesliga-Absteiger.
Am Ende der Vorrunde stand der FC
St. Pauli Mitte Dezember hinter
Uerdingen und Hannover 96 an dritter
Stelle, die Teilnahme an der
Aufstiegsrunde war gesichert. Es
folgten Spiele mit Berg- und
Talfahrt-Charakter: Glückliche
Siege, überraschende Remis,
vermeidbare Niederlagen. Zunächst
unterlagen die Kiezkicker 1:2 bei
Hertha, es folgte der 1:0-Sieg über
den SV Meppen, die Partie beim VfB
Oldenburg ging mit 0:2 verloren. Der
erste Tiefpunkt dann am 28. März bei
der 0:3-Heimniederlage gegen
Hannover 96. Beim 1:1 in Uerdingen
wurde wieder ein Punkt geholt, doch
mit der 0:3-Heimniederlage gegen
Hertha am 11. April waren fast
sämtliche Aufstiegschancen verspielt
worden.
Dann plötzlich wieder ein 2:0-Erfolg
in Meppen und der 3:2-Heimsieg gegen
Oldenburg. Nach dem
2:0-Auswärtserfolg bei Hannover gab
es nochmals einen kleinen
Hoffnungsschimmer, stand man doch
wieder auf dem 4. Platz. Nach dem
enttäuschenden 0:0 gegen Uerdingen
blieb am Ende eben nur dieser 4.
Tabellenplatz für den FC St. Pauli
und
Uerdingen stieg auf.
1992/93 – Die
Mammut-Saison
Nach dem einjährigen Intermezzo
mit zwei Staffeln, verschmolzen die
Nord- und Südgruppe zu einer 24
Mannschaften umfassenden Liga. 46
Saisonspiele waren somit zu
absolvieren, weshalb der Saisonstart
bereits zwei Wochen nach dem
EM-Finale von Göteburg am 11.Juli
erfolgte. Fast elf Monate später, am
6.Juni fand diese einmalig lange
Spielzeit ihr Ende. Trainer Michael
Lorkowski wurde bereits im September
von seinem bisherigen Assistenten
Seppo Eichkorn abgelöst, der den FC
St. Pauli mit nur 12 Siegen, 19
Remis und 15 Niederlagen immerhin
noch auf den 17. und damit letzten
Nichtabstiegsplatz führte. Freiburg,
Duisburg und Leipzig hießen die
Aufsteiger in die Bundesliga.
1993/94 – Knapp
daneben ist auch vorbei
Mitte Oktober belegte der FC St.
Pauli einen enttäuschenden
15.Tabellenplatz, startete dann
allerdings eine Serie mit 18
ungeschlagenen Spielen und kletterte
bis zum 32.Spieltag auf den 2.Rang.
In den verbleibenden sieben Partien
verspielte man den möglichen
Aufstieg. Nur zwei Siegen standen
fünf Niederlagen gegenüber. Die
bitterste sicherlich am letzten
Spieltag vor über 10.000 St.
Pauli-Fans in Wolfsburg beim 1:4.
Mit zwei Punkten Rückstand landete
der FC auf dem enttäuschenden
vierten Rang und verpasste abermals
den Aufstieg.
1994/95 – Masloismus
am Millerntor
Im Sommer musste Eichkorn seinen
Hut nehmen, Uli Maslo kam ans
Millerntor. In dieser Saison ging
nicht ein Heimspiel verloren! Jens
"Gerdl" Scharping schaffte es in
seinem ersten Profijahr mit zwölf
Treffern unter die Top Ten der
Torjäger, Juri Sawitchew erzielte
weitere zehn Tore. Endlich verfügte
der FC über so etwas wie eine
Torfabrik. Dabei begann die Saison
mit einem klassischen Fehlstart ohne
Sieg und mit nur mageren 3:7
Punkten. Dann folgte Ende September
in Düsseldorf der erste Saisonsieg.
Zwei Wochen später wieder ein
Auswärtserfolg in Saarbrücken und am
14.Oktober endlich der erste
Heimsieg: 4:1 über Wattenscheid.
Martin Driller, Oliver Schweißing,
Bernd Hollerbach und Juri Sawitschew
markierten die Treffer. Plötzlich
schien der Bann gebrochen. Nach
Siegen über Mainz, FSV Frankfurt und
Homburg stand die Maslo-Elf nach der
Hinrunde hinter dem VfLWolfsburg auf
dem 2.Tabellenplatz, gefolgt von der
Düsseldorfer Fortuna.
Auch im DFB-Pokal spielte man
erfolgreicher denn je: Nach Siegen
bei Union Berlin (3:2), TeBe Berlin
(4:3) und Saarbrücken (4:1) schied
das Team von Uli Maslo erst im
Viertelfinale beim 1.FC
Kaiserslautern (2:4) aus.
Im ersten Spiel der Rückrunde gegen
den Spitzenreiter gab es wie zuvor
ein Unentschieden. Nur die
Begegnungen in Mannheim, Leipzig und
Chemnitz gingen verloren, dazu eine
kleine Serie von fünf Unentschieden:
Der FC St. Pauli war auf dem besten
Weg zum dritten Bundesliga-Aufstieg.
In den verbleibenden drei Partien
erzielten die Kiezkicker 13:1 Tore!
5:0 über den FSV Zwickau, 3:1 in
Frankfurt und erneut ein 5:0 über
Homburg. Doch gerade dieses letzte
Saisonspiel wird den dabei gewesenen
21.000 Zuschauern ewig in Erinnerung
bleiben. Nicht wegen des hohen
Ergebnisses. Ein Pfiff des
Schiedsrichters Bodo Brandt-Cholle
in der 88. Minute wurde von der
bereits feiernden Masse als
Schlusspfiff gedeutet und der
Heilige Millerntor-Rasen gestürmt.
Minutenlange Ungewissheit, nachdem
Stadionsprecher Rainer Wulff mit
seiner Durchsage "Das Spiel ist noch
nicht beendet" für Verwirrung
gesorgt hatte. Was wäre, wenn auf
Grund des Platzsturms das Spiel
anders gewertet würde – war der
sicher geglaubte Aufstieg dahin?
Bleierne Fassungslosigkeit bei den
Fans, bis die klärenden Worte des
Unparteiischen verkündet wurden:
"Meine Gestik mag missverständlich
gewesen sein, doch mein Pfiff
beendete die Partie ordnungsgemäß".
Ende gut, alles gut! Es dauerte eine
Weile bis die Aufstiegsfeier sich in
eine typische St. Pauli-Paaadie
wandelte. Rund 50.000 Menschen
feierten ausgiebig auf dem
Spielbudenplatz das Verlassen der
ungeliebten "DSF-Liga".
1995/96 – Zurück in
der Bundesliga
Mit dem von Maslo propagierten
3-3-3-1-System erhielt das FC-Spiel
Qualität, die vor allem in den
Spielen in Gladbach (4:2-Sieg) und
Uerdingen (5:2) eindrucksvoll zur
Geltung kam. Doch schon der
Saisonauftakt sorgte für eine
Euphorie wie zuletzt in den Jahren
zwischen 1988 und 1990: Gleich zu
Beginn wurden die Münchner Löwen am
Millerntor mit 4:2 besiegt, nur
sechs Tage darauf wurde der SC
Freiburg an der Dreisam 2:0
geschlagen, - der FC St. Pauli stand
hinter den großen Bayern auf dem
zweiten Tabellenplatz!
Nach der Hinrunde standen die
Braun-Weißen nach je fünf Siegen und
Remis, sowie sieben Niederlagen
dennoch auf einem akzeptablen
neunten
Tabellenrang. Manager Jürgen Wähling
geriet mit Maslo aneinander, Wähling
musste gehen. Zu spät wurde
Ex-Trainer Helmut Schulte als dessen
Nachfolger verpflichtet, auf dem
Transfermarkt herrschte bereits
gähnende Leere, notwendige
Verstärkungen gab es nicht.
So ist es fast ein Wunder, dass der
FC St. Pauli die Klasse hielt. Am
Ende der Saison stand man auf dem
15. und damit letzten
Nicht-Abstiegsrang, vor
Kaiserslautern, Frankfurt und
Uerdingen. Somit war ein weiteres
Jahr Erstliga-Fußball am Millerntor
gesichert.
1996/97 – Die
Katastrophen-Saison
Lediglich sieben (davon fünf
Heim-) Siege und sechs Remis standen
21 Niederlagen gegenüber. Das
reichte am Ende der Saison nicht –
St. Pauli stieg als Tabellenletzter
in die Zweite Liga ab, begleitet vom
SC Freiburg und Fortuna Düsseldorf.
Bereits am ersten Spieltag hatte man
den FC Bayern zu Gast,
unterlag den Münchnern knapp mit
1:2. Vier Tage später, an einem
Dienstagabend, der erste und für
einige Wochen auch der letzte Sieg
bei Arminia Bielefeld. Drei Tage
darauf zeigte das Maslo-Team gegen
Schalke 04 noch einmal ein klasse
Spiel. Nachdem man zur Pause bereits
mit 1:3 hinten lag, kämpfte sich die
Millerntor-Elf wieder heran und kam
zu einem respektablen
4:4-Unentschieden.
Bis Anfang November gingen sämtliche
Spiele verloren, mit Ausnahme der
Partien gegen die beiden späteren
Mitabsteiger sowie einem 1:1 gegen
den 1.FC Köln Ende September.
Kämpferisch und taktisch überzeugend
dagegen die Heimpartien gegen den
VfB Stuttgart und Bayer Leverkusen,
welche 2:1 bzw. 3:1 gewonnen wurden.
In der Rückrunde wurden bei einem
Torverhältnis von 9:39 (!) nur sechs
Pünktchen geholt. Der einzige Sieg
konnte beim 1.FC Köln errungen
werden, glücklich das 2:2 beim HSV –
unter tatkräftiger Mithilfe von
Rothosen-Keeper Richard Golz: Kurz
vor Schluss legte er Nikolai Pisarew
den Ball direkt vor die Füße, dieser
bediente Jens Scharping, der ins
leere Tor einnetzte.
Die letzten sieben Saisonspiele
gingen verloren. Nach der
0:4-Klatsche in Freiburg wurde Uli
Maslo entlassen. Sein bisheriger
Co-Trainer und Nachfolger Ka-Pe
Nemet konnte nichts mehr reparieren:
1:18 Tore und null Punkte aus den
verbleibenden sechs Spielen. "Eine
neue Liga ist wie ein neues Leben",
sangen die Fans nach dem 0:6 in
Bochum voller ironischer Vorfreude
auf die Zweite Liga...
1997/98 – Ein
Neuanfang?
Zwei torlose Unentschieden (in
Fürth und gegen Gütersloh) zu
Saisonbeginn. Im DFB-Pokal das Aus
in der ersten Runde nach einer
2:4-Niederlage im Elfmeterschießen
in Jena. In der Liga gab es mit 2:0
über Mainz den ersten Heimsieg, doch
gleich in der nächsten Partie beim
FSV Zwickau setzte es ein 0:4.
Dieses Auf- und Ab setzte sich über
die gesamte Saison fort. Trainer
Eckhardt Krautzun musste Ende
November seinen Hut nehmen, sein
Assistent Gerhard Kleppinger
übernahm seinen Posten.
Ein gewisser Ivan Klasnic kommt aus
der Amateurmannschaft zum Liga-Team.
Der gerade 18-jährige Kroate kommt
in acht Spielen zum Einsatz, ein
Treffer bleibt ihm allerdings
verwehrt.
Jeweils 14 Siege und Remis, dazu
sechs Niederlagen reichten am Ende
dennoch nicht zum Aufstieg. Hinter
den Aufsteigern aus Frankfurt,
Freiburg und Nürnberg belegten die
Kiezkicker nur den vierten Platz.
Drei Punkte und fünf Tore fehlten
zum Sprung in die erste Liga.
1998/99 – Reimann
kehrt zurück
Eine Saison, die man schnell
vergessen möchte. Nur jeweils vier
Siege und Remis in der Hinrunde,
dazu acht Niederlagen. Im Pokal wird
zunächst der SV Meppen knapp mit 1:0
geschlagen, beim KFC Uerdingen folgt
nach dem 4:5 nach Elfmeterschießen
das Aus in der zweiten Runde.
Nach der Winterpause kehrt Willi
Reimann als Trainer ans Millerntor
zurück und löst "Kleppo" ab. Die
nächsten beiden Spiele (beide
auswärts) werden gewonnen, insgesamt
folgen sieben Siege unter Reimann.
Doch erst in den letzten beiden
Heimspielen können die Kiezkicker
überzeugen, besiegen Düsseldorf
(5:0) und die Stuttgarter Kickers
(6:2, vier Tore von Klasnic!). Mehr als der enttäuschende
neunte Tabellenplatz springt nach
dieser Saison allerdings nicht
heraus. Ganze 13 Zähler beträgt der
Abstand zu einem Aufstiegsrang.
1999/2000 – Rettung
in letzter Sekunde
In den ersten fünf Spielen gibt
es nur zwei torlose Remis, ansonsten
setzt es Niederlagen. 3:1 siegt die
Demuth-Elf Ende September in
Mannheim, der nächste Dreier folgt
erst Mitte November beim
2:1-Auswärtssieg bei Hannover 96.
Auch im DFB-Pokal ist in der zweiten
Runde erneut Schluss für die
Braun-Weißen.
Mitte März ist die Zeit von Coach
Willi Reimann abgelaufen. Als
Nachfolger präsentiert der Verein
erneut den bisherigen Co-Trainer:
Didi Demuth. Aus den verbleibenden
zwölf Spielen holt das Team mit drei
Siegen und sechs Remis 15 Punkte.
Am letzten Spieltag glich das
einstige Freudenhaus eher einem
Trauerhaus, denn gegen Rot-Weiß
Oberhausen musste unbedingt ein
Remis her. Nach 23. Minuten gingen
die Gäste am Millerntor in Führung,
doch Marcus Marin bewahrte den FC
St. Pauli mit seinem
Last-Minute-Treffer zum
1:1-Ausgleich vor dem Abstieg in die
Regionalliga. Eine grauenhafte
Saison fand einen halbwegs
versöhnlichen Abschluss.
|
2000 - 2007
Wieder da, wieder weg und vier lange
Jahre
Die
Last-Minute-Rettung der Kiezkicker durch Marcus
Marin (nach Flanke von Ivan Klasnic) am letzten
Spieltag der abgelaufenen Saison, brachte die so
genannten Experten zu dem Schluss, dass auch in der
neuen Spielzeit nichts von den Braun-Weißen zu
erwarten sein würde und betitelten unsere Helden
bereits vor Saisonbeginn als „Absteiger Nummer
eins“. Nun, es sollte anders kommen, - ganz anders.
Als Deniz Baris am 20. Mai 2001 um 16 Uhr 31 den
Ball an Andreas Köpke vorbei im Nürnberger Tor
unterbrachte, war der FC St. Pauli wieder
erstklassig!
2000/01 –
Wir waren Absteiger Nummer eins
Vorangegangen war eine Saison, in
der 17 von 34 Spielen gewonnen wurden,
dazu gab es neun Remis. Mit 70 erzielten
Toren, stellte der FC-Sturm den
gefährlichsten Angriff der Liga. Allein
Marcel Rath traf 15 Mal ins Schwarze,
Thomas Meggle (13) und Ivan Klasnic (10)
folgten. Damit erzielten die Drei mehr
als die Hälfte aller braun-weißen
Saisontreffer.
Nach dem
6:3-Auftaktsieg bei LR Ahlen und dem 5:0
am Millerntor über Waldhof Mannheim
diktierte Coach Demuth sein Geheimrezept
in die Mikrofone der Reporter: „Den
Gegner durch permanentes Toreschießen
zermürben“. Die Euphorie blieb über die
gesamte Hinrunde ungebrochen.
Am Tag der
Jahreshauptversammlung der FC-Mitglieder
am 20. Oktober im CCH, wurde die
TV-Zusammenfassung des 3:1-Erfolges beim
Chemnitzer FC auf einer Großbildleinwand
übertragen, die Versammlung dafür
kurzerhand unterbrochen.
Nach dem 1:0-Sieg
bei Alemania Aachen am drittletzten
Spieltag schien der Aufstieg schon so
gut wie gesichert, musste doch im
letzten Heimspiel gegen Hannover 96
einfach nur gewonnen werden. Aber die
Kiezkicker wollten den Fans anscheinend
die Spannung erhalten, spielten
unentschieden und verschoben den
Aufstieg um eine Woche bis zum Spiel
beim bereits aufgestiegenen 1.FC
Nürnberg. Über 5.000 Fans reisten u.a.
mit zwei Sonderzügen und unzähligen
Bussen ins Frankenland. Auch Flugzeuge
wurden eingesetzt. 35.000 St. Paulianer
verfolgten das Geschehen live auf einer
Großbildleinwand auf dem
Heiligengeistfeld. Am Ende stand der
vierte Aufstieg in Deutschlands höchste
Spielklasse. Noch zwei Tage später wurde
auf dem Kiez derart gefeiert, dass die
Polizei für eine der vielen
Spontan-Paadies sogar kurzfristig die
Reeperbahn für den Autoverkehr sperrte,
damit die Fan-Polonaise ungehindert
passieren konnte…
2001/02 –
Weltpokalsiegerbesieger und direkter
Wiederabstieg
„Der Aufstieg war eine Art
Betriebsunfall“, war am Ende dieser
Saison zu hören. Aber auch die voreilige
und vielleicht verhängnisvolle Aussage
des Präsidenten, dass Trainer Demuth mit
seinem Team „alle 34 Spiele verlieren
dürfte und dennoch fest im Sattel säße“,
war keine Entschuldigung für den
sofortigen Wiederabstieg. Zu viele
Neuzugänge brachten das
Mannschaftsgefüge des Aufstiegsteams
durcheinander.
Das Highlight der
Saison war der Sieg über den FC Bayern
München am 6. Februar 2002. Thomas
Meggle und Nico Patschinski hatten die
Kiezkicker nach einer halben Stunde mit
einem Doppelpack in Führung gebracht.
„Selten wurde der FC Bayern München von
einem vermeintlich sicheren Absteiger so
vorgeführt, wie im Spiel beim FC St.
Pauli in der ersten Halbzeit. In nahezu
allen Belangen überlegen, vor allem die
Kampfbereitschaft stach bei den
Kiezkickern heraus, erzwang sich St.
Pauli eine Feldüberlegenheit, die zur
Verwunderung der eigenen Fans
ausnahmsweise auch einmal in zählbare
Tore umgesetzt werden konnte“, ist über
dieses Spiel zu lesen. Erst drei Minuten
vor dem Schlusspfiff brachte Willy
Sagnol die Bayern noch auf 2:1 heran,
mehr ging nicht. Der Titel vom
„Weltpokalsiegerbesieger“ war geboren.
Am Saisonende konnte man sich dafür
allerdings auch wenig bis gar nichts
kaufen und stieg als Tabellenletzter mit
nur 22 Punkten prompt wieder ab. Zum
Vergleich: Meister Borussia Dortmund
erreichte runde 70 Zähler. Die 2.Liga
hatte uns wieder…
2002/03 –
Durchgereicht…
Nach dem kurzen Ausflug ins Oberhaus,
fand sich der FC erneut in der 2.Liga
wieder. Eigentlich kein Beinbruch und
niemand erwartete den sofortigen
Wiederaufstieg. Dass es aber auch in die
andere Richtung gehen könnte, - daran
mochte man zu Beginn dieser Spielzeit
nicht einmal denken. Doch es kam genau
so. Manchmal ist der Fußballgott eben
einfach nur gemein.
Als
Tabellenvorletzter ging es mit sechs
Punkten Rückstand auf einen
Nichtabstiegsplatz direkt eine Etage
tiefer in die Regionalliga Nord. Der FC
St. Pauli war erstmals seit 1986 wieder
im Amateurfußball gelandet. Dazu plagte
den Verein ein großes Finanzloch. Es
folgten unzählige, teils spektakuläre
„Retter-Aktionen“, darunter die
berühmten „Retter-T-Shirts“, „Saufen für
St. Pauli“ und das Benefizspiel des FC
Bayern am Millerntor.
2003/04 –
Willkommen in der 3.Liga
Die ersten drei Spiele endeten allesamt
remis. Erst in der fünften Partie wurde
mit einem 3:0-Heimerfolg der erste
Dreier in der ungeliebten Regionalliga
eingefahren. Und das ausgerechnet gegen
den Nachwuchs des Stadtrivalen. Wenige
Tage darauf legte der FC beim
5:0-Auswärtserfolg bei Holstein Kiel
noch eine Schippe drauf. Doch prompt
folgte im nächsten Spiel die erste
Heimpleite. Essen siegte am Millerntor
mit 2:1. Die Anhänger des Kiez-Klubs
fuhren auch in den nächsten Partien in
der Achterbahn der Gefühle. Zwar folgten
zunächst drei Siege, doch gegen
Dortmunds Amateure kam man daheim nicht
über ein mageres 1:1 hinaus und bei
Sachsen Leipzig gab es sogar eine
1:2-Niederlage.
Im DFB-Pokal
setzte man sich zwar in der ersten Runde
im Elfmeterschießen mit 4:3 gegen
Arminia Bielefeld durch, doch gegen den
VfB Lübeck war nach der 2:3-Niederlage
in der Verlängerung leider schon
Endstation für die Kiezkicker.
Mit Ablauf der
Hinrunde belegte das Team von Trainer
Franz Gerber den siebten Tabellenplatz.
Vom 19. bis zum 24. Spieltag blieb man
ohne Sieg und rutschte auf den letzten
Nicht-Abstiegsrang ab, den der Klub auch
in der imaginären Rückrundentabelle
innehatte. An einen sofortigen
Wiederaufstieg glaubte niemand mehr.
Am 5. Juni
beendete der FC St. Pauli seine erste
von vier langen Regionalliga-Spielzeiten
auf dem enttäuschenden achten Rang.
Rot-Weiß Essen und Dynamo Dresden hießen
die Aufsteiger, für den FC hieß es ein
weiteres Jahr warten. Immerhin
qualifizierte man sich durch den
Finalsieg im Oddset-Pokal über Bergedorf
85 für den DFB-Pokal.
2004/05 – Der
Kampf für eine bessere Liga
Diesmal verabschiedeten sich die
Kiezkicker gleich in der ersten Runde
aus dem DFB-Pokal, als man Energie
Cottbus mit 1:3 unterlag. In der Liga
starteten die Braun-Weißen allerdings
mit einem 1:0-Arbeitssieg in Wuppertal.
Auf den zweiten dreifachen Punktgewinn
musste man allerdings bis zum siebten
Spieltag warten, als Union Berlin am
Millerntor mit 1:0 knapp bezwungen
wurde. Nach Siegen über Paderborn,
Bielefeld II und Düsseldorf standen die
St. Paulianer zur Winterpause mit zehn
Punkten Rückstand auf einen
Aufstiegsplatz auf dem siebten Rang. Am
30. Spieltag verspielte St. Pauli die
womöglich letzte Chance doch noch um den
Aufstieg mit zu spielen, als man in
Düsseldorf mit 0:3 unterlag. Plötzlich
war die zuvor gestartete kleine Serie
von zehn ungeschlagenen Partien in der
Rückrunde nichts mehr wert. Es folgte
eine Anti-Serie mit nur einem Sieg aus
neun Begegnungen. Wiederum wurde der
Aufstieg als Siebter der
Abschlusstabelle verpasst. Dafür gewann
der FC St. Pauli erneut das Endspiel um
den Hamburger Landespokal und zog wie im
vergangenen Jahr in den DFB-Pokal ein.
2005/06 – Wir
sind Bokal
Die Liga kann man in dieser Saison
getrost vergessen. Geschichte schrieb
der FC St. Pauli in dieser Spielzeit im
DFB-Pokal. Über den Hamburger
Verbandspokal hatte sich die Mannschaft
von Andreas Bergmann für die erste
Hauptrunde qualifiziert, in der mit
Wacker Burghausen ein Zweitligist ans
Millerntor kam. In der Verlängerung
siegten die Braun-Weißen 3:2. Auch in
der zweiten Runde bekam man es mit einem
klassenhöheren Gegner zu tun: Der bis
dahin ungeschlagene
Zweitligaspitzenreiter VfL Bochum wurde
beim 4:0 förmlich aus dem Millerntor
gefegt. Im Achtelfinale kam Bundesligist
Hertha BSC auf den Kiez. Ein
Spielverlauf, der jedes Fanherz höher
schlagen lässt. Pantelic (5.) und
Gilberto (40.) brachten die Hauptstädter
binnen 30 Minuten in Führung, ehe Michel
Mazingu-Dinzey mit dem Pausenpfiff den
Anschlusstreffer erzielte. Als sich die
19.800 Zuschauer schon mit einer knappen
Niederlage abgefunden hatten, traf Felix
Luz zum verdienten Ausgleich (86.).
Verlängerung. Marcelinho erhöhte auf 3:2
für die Hertha (100.), doch erneut
gelang der Ausgleich. Florian Lechner markierte
das 3:3, kurz darauf erzielte Robert
Palikuca den 4:3-Siegtreffer. Drei Tage
vor Weihnachten war das Viertelfinale
erreicht, welches nur knapp einen Monat
später am Millerntor stattfand.
Als
Tabellendritter der Bundesliga reiste
der SV Werder Bremen ans verschneite
Millerntor. Die Platzkommission erklärte
den Untergrund vor der Partie für
spieltauglich und die Bremer beschwerten
sich auch erst nach dem Abpfiff über das
winterliche Geläuf. Dazwischen erlebten
die Zuschauer am erneut ausverkauften
Millerntor einen niemals gefährdeten
3:1-Sieg der Braun-Weißen. Michel
Mazingu-Dinzey, Fabian Boll und Timo
Schulz trafen für den Underdog,
lediglich Johan Micoud konnte nach einer
halben Stunde zum zwischenzeitlichen 1:1
für die Bremer einnetzen.
Vor dem Halbfinale
gegen den FC Bayern München schnellte
die Kartenpreise bei ebay auf teils
astronomische Summen. Natürlich wollten
mehr als 20.000 Fans diesem Highlight am
12. April beiwohnen und so wurde vor der
Fischauktionshalle ein "Public-Viewing"
für weitere 35.000 Menschen errichtet.
Leider sollte es am Ende nicht zum
Finaleinzug reichen. Hargreaves brachte
die Bayern nach einer Viertelstunde in
Front, doch die Kiezkicker hielten
weiter tapfer dagegen. „In einem
packenden Pokalfight hielt der
Drittligist die Halbfinal-Partie lange
Zeit offen und stand teilweise sogar
dicht vor dem Ausgleich“, war tags
darauf in der Presse zu lesen. Claudio
Pizarro wendete mit seinem Doppelpack in
den letzten fünf Spielminuten allerdings
eine Blamage des Rekord-Pokalsiegers ab.
Vielleicht hatte
man sich am Millerntor zu sehr auf die
Pokalspiele konzentriert, denn der FC
St. Pauli schloss diese
Regionalliga-Saison als Tabellensechster
ab und verpasste abermals den Aufstieg.
Allerdings wurde man zum dritten Mal in
Folge Hamburger Pokalsieger. Beim
7:0-Sieg über den Meiendorfer SV traf
Felix Luz viermal nacheinander ins
Schwarze!
2006/07 – Wir
sind wieder da!
Was in der vergangenen Saison verpasst
wurde, erreichten die Braun-Weißen in
der folgenden Spielzeit. Zunächst stand
allerdings abermals ein Duell gegen die
Bayern auf dem Programm. In der ersten
DFB-Pokalrunde wurde der frisch gekürte
Meister und Pokalsieger erneut am
Millerntor empfangen. Als Timo Schultz
nach einer halben Stunde die Führung
erzielte, hofften viele der Zuschauer
auf eine Revanche für das verlorene
Halbfinale. Doch Lukas Podolski glich
direkt nach der Pause aus und in der
Verlängerung legte sich FC-Keeper Patrik
Borger eine weite Flanke äußerst
unglücklich selbst in die Maschen.
Ende November
wurde Trainer Andreas Bergmann
beurlaubt. Holger Stanislawski und Andre
Trulsen leiteten fortan die
Übungseinheiten. Einen Monat später
wurde mit dem Abriss der Südkurve der
Stadionneubau (bzw. Rekonstruktion des
Millerntors) begonnen. Der Baubeginn der
neuen Südkurve verzögerte sich immer
wieder, weil mal die eine Genehmigung
und mal das andere Gutachten fehlte.
Doch dann ging es langsam Schritt für
Schritt voran.
Nach dem Pokal-Aus
konnte man sich nun voll und ganz auf
den Aufstieg konzentrieren. Nach dem
vorletzten Spieltag war das lang
ersehnte Ziel endlich erreicht: Der FC
St. Pauli war wieder zweitklassig! Dabei
sah es zur Winterpause alles andere als
rosig aus. Mit 26 Punkten aus 20 Spielen
lagen die Kiezkicker mit acht Zählern
Rückstand auf einen Aufstiegsplatz
abgeschlagen auf dem zwölften
Tabellenrang. Doch mit einer furiosen
Aufholjagd in der Rückrunde wurde das
scheinbar Unmögliche doch noch wahr
gemacht. Im Nachholspiel bei Werders
Amateuren wurde am 24. April die
Tabellenspitze erobert und bis zum
Saisonende nicht mehr abgegeben. Drei
Tage zuvor gab es beim
5:1-Auswärsterfolg in Mönchengladbach
den höchsten Sieg dieser Saison.
Nach dem 2:2 gegen
Dynamo Dresden am vorletzten Spieltag
war den Braun-Weißen der Aufstieg nicht
mehr zu nehmen. 50000 Fans feierten auf
dem Spielbudenplatz den Meister der
Regionalliga Nord. Der FC St. Pauli war
wieder im Profi-Fußball angekommen.
|
2007 – 2011
Geschichte wird gemacht... Es geht voran
Nach vier
langen Jahren in den Niederungen der dritten Liga stand der FC St. Pauli
als Meister der damaligen Regionalliga Nord wieder in der 2.Liga. Der
Stadionumbau schritt ebenso voran wie die Konsolidierung des Vereins.
Der Kiezclub war auf dem besten Weg ein schuldenfreier, bodenständiger
Verein zu werden.
2007/2008 –
Lehrgeld und Klassenerhalt
Sieben Abgängen (Hauke Brückner, Michel Mazingu-Dinzey, Dirk Prediger,
Clemens Lange, Jeton Arifi, Daniel Stendel und Jens Scharping) standen
fünf Neuzugängen gegenüber: Alexander Ludwig kam von Dynamo Dresden,
Rene Schnitzler kickte zuvor für Gladbach II, Björn Brunnemann zog es
aus Erfurt auf den Kiez, Ralph Gunesch kehrte aus Mainz zurück und Filip
Trojan kam vom Bundesligisten VfL Bochum ans Millerntor. U23-Kapitän
Jan-Philipp Kalla unterschrieb seinen ersten Profi-Vertrag, dazu stießen
seine Oberliga-Kollegen Jerry Karikari und Roman Prokoph zum
Zweitligakader. Und auch im Trainerstab gab es zwei Rückkehrer: Joachim
Philipkowski und Ewald Reil übernahmen die Geschicke unserer
Oberliga-Mannschaft.
Zum
ersten Pflichtspiel kam Bundesligist Bayer Leverkusen in der ersten
DFB-Pokalrunde ans Millerntor. Fabian Boll erzielte kurz vor Schluss den
Sieg bringenden Treffer für die Braun-Weißen. Der Beginn einer neuen
sensationellen Pokalsaison?
Doch
zunächst galt die volle Konzentration der Auftaktpartie gegen den 1.FC
Köln. 0:2 ging die Begegnung verloren, doch gleich im zweiten Spiel gab
es in Jena den ersten Auswärtserfolg. Rene Schnitzler traf nach schöner
Vorarbeit durch Fabian Boll. Ende August dann der erste Heim-Dreier
gegen den TuS Koblenz. Neuzugang Filip Trojan erzielte den einzigen
Treffer des Spiels. St. Pauli kletterte auf den sechsten Tabellenrang.
Der
September wurde zum ersten Härtetest für die Kiezkicker in der neuen
Liga. Zunächst lieferte man in Fürth eine sehr gute Leistung ab, verlor
aber unglücklich 1:2, nachdem Marvin Braun den FC in Führung gebracht
hatte. Alex Ludwig, Marvin Braun und Marcel Eger trafen beim 3:1-Erfolg
über die Offenbacher Kickers, doch dann setzte es schmerzhafte
Niederlagen bei 1860 München (1:2, Tor: Braun), gegen Gladbach (0:3) und
in Osnabrück (1:3, Tor: Sako).
Die
Erfolgskurve unserer Oberligakicker verlief entgegengesetzt: Nach elf
Spielen mit sechs Siegen, vier Remis und nur einer Niederlage, belegte
unsere U23 den dritten Rang der Oberligatabelle. Doch dann setzte eine
unheimliche Negativserie ein, in der es fünf Niederlagen am Stück gab.
Dafür marschierten die Pipel-Mannen im Oddsetpokal bis ins Achtelfinale.
Erst
im Heimspiel gegen Paderborn Anfang Oktober erzielten Braun und Takyi
wieder einen Treffer mehr als der Gegner für St. Paulis Zweitligateam.
Einer 0:2-Niederlage in Freiburg folgte ein schmuckloses 1:1 gegen
Mitaufsteiger Wehen (Tor: Boll). Am 30. Oktober dann das etwas
überraschende Zweitrunden-Aus im DFB-Pokal. Im Elfmeterschießen unterlag
man den Regionalligakickern von Werder Bremen 4:6.
In
der Liga folgten dagegen drei Spiele in denen gepunktet wurde. Zunächst
holte man in Hoffenheim mit einer starken Leistung und einem
Tayki-Treffer nur auf Grund eines unglücklichen Eigentors von Fabio
Morena nur einen Punkt. Danach kam Felix Luz mit seinen Augsburgern ans
Millerntor und wurde mit einem 2:0 wieder nach Hause geschickt. Ian Joy
und Björn Brunnemann hießen die Torschützen für Braun-Weiß und in Aue
wurde beim 0:0 wiederum ein Auswärtspunkt erkämpft.
Am
letzten Novembertag setzte es die bitterste Niederlage seit Langem. Nach
einer 2:0-Führung gab man das Spiel gegen Kaiserslautern komplett aus
der Hand. Die Treffer von Takyi, Trojan und Meggle reichten nicht und
man verlor 3:4.
Zwei
Spieltage vor der Winterpause lag der FC St. Pauli mit 18 Zählern auf
dem elften Tabellenrang. Für die magischen 20-Punkten, die Stani als
Ziel ausgegeben hatte, wurden noch zwei Zähler benötigt. Den ersten
holten die Kiezkicker beim starken Auftritt bei Alemannia Aachen. Meggle
und Kuru trafen beim 2:2 nach Ludwig-Freistößen jeweils per Kopf. Zur
letzten Partie des Jahres kam Mainz 05 ans Millerntor und wurde knapp
aber verdient mit 1:0 bezwungen. Marcel Eger traf nach 20 Minuten und
das komplette Team zeigte die wohl beste erste Halbzeit seit dem
Aufstieg.
Mit
den erreichten 22 Zählern ging es in die wohlverdiente Winterpause. Zum
ersten Heimspiel gegen Jena war die neue Südtribüne komplett nutzbar und
erlebte beim 2:2 eine würdige Einweihung. Mit fünf Unentschieden und
zwei Niederlagen begann die Rückrunde nicht gerade erfreulich. Erst am
25. Spieltag konnte der erste dreifache Punktgewinn beim 2:1-Sieg über
Osnabrück am Millerntor gefeiert werden. Es folgte eine peinliche
1:4-Klatsche in Paderborn ehe es drei Siege in Folge gab. 5:0 wurde der
SC Freiburg abgefertigt, in Wehen siegten die Braun-Weißen 3:1 und auch
der spätere Meister Hoffenheim wurde 3:1 bezwungen. Nach der knappen
0:1-Niederlage in Augsburg folgte mit dem 4:2-Erfolg über Aue der letzte
Saisonsieg, danach gab es gegen Kaiserslautern (0:2), Aachen (0:2) und
Mainz (1:5) jeweils auf die Mütze. Als Tabellenneunter beendeten die
Kiezkicker ihre erste Zweitligasaison seit vier Jahren.
2008/2009 – Dabei sein ist alles
Ein
sehr durchschnittliche Saison. 14 Siege, ebenso 14 Niederlagen und sechs
Remis standen nach 34 Spieltagen zu Buche. Drei mal gewannen die
Kiezkicker auf fremden Platz, am Millerntor gab es elf Dreier zu
bejubeln. Echte Highlights sucht man allerdings vergeblich. Mit Ausnahme
des Heimspiels gegen Hansa Rostock am 6. März 2009. Bereits nach fünf
Minuten lagen die Braun-Weißen im Hochsicherheitsspiel 0:2 hinten. Zur
Pause zündelten die Gäste im Block und unsereins hoffte bereits auf
einen Spielabbruch und 2:0-Wertung für St. Pauli. Doch es kam anders:
Morike Sako per Foulelfmeter und zweimal David Hoilett drehten die
Partie. Nach dem 3:2-Sieg kam es rund ums Stadion und vor dem Jolly
Roger zu heftigen Ausschreitungen und Auseinandersetzungen zwischen
Polizei und Rostockern. Als Tabellenachter beendete der FC St. Pauli
diese Saison.
2009/2010 – Happy Birthday, FC St. Pauli
„Die
Jahr100-Saison“. Trotz des 2:1-Auftaktsieges standen die Kiezkicker am
ersten Spieltag nur auf dem fünften Rang. Dies sollte allerdings die
schlechteste Saisonplatzierung sein, denn nach dem 5:0-Auswärtserfolg in
Aachen übernahm der FC die Tabellenspitze und sollte fortan nie
schlechter als Platz drei belegen. 20 Siege und vier Remis reichten zu
64 Punkten, dem zweiten Platz und damit zum Aufstieg in die 1.
Bundesliga. Dazu erzielten Ebbers und Co mit 72 Treffern die meisten
Tore der Saison. Bereits am vorletzten Spieltag wurde der Aufstieg mit
dem 4:1-Sieg bei Greuther Fürth dingfest gemacht, die 1:2-Pleite im
letzten Spiel am Millerntor gegen Paderborn schmerzte niemanden mehr.
Pünktlich zum 100. Geburtstag des Vereins war St. Pauli wieder
erstklassig!
Es
folgte Wochen mit zahlreichen Feierlichkeiten. Zu den Höhepunkten zählen
mit Sicherheit das Festival am Millerntor mit vielen Bands und
Zuschauern aus aller Welt sowie das Jubiläumsspiel gegen Celtic Glasgow.
Bereits während der WM in Südafrika fieberte man in der Hansestadt der
neuen Spielzeit und den anstehenden Derbys entgegen…
2010/2011 – Stadtmeister, aber nur ein Jahr erstklassig
…
folgt …
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